Bivsi Rana und ihre Eltern dürfen zurückkommen

BleibenDie nepalesische Schülerin wurde im Mai aus der Schule geholt und abgeschoben

DUISBURG/DÜSSELDORF epd | Rund zwei Monate nach der Abschiebung der nepalesischen Familie Rana können die 15-jährige Gymnasiastin Bivsi und ihre Eltern nach Duisburg zurückkehren. Nachdem das Auswärtige Amt die Visaanträge für die Familie aktuell übermittelt habe, seien diese umgehend durch die Stadt bearbeitet worden, sagte eine Stadtsprecherin am Dienstag. Die Rückkehr Bivsis in Begleitung ihrer Eltern erfolgt nun über ein „Schüleraustausch-Visum“.

Im Anschluss daran kann die junge Frau, die in Deutschland geboren wurde, einen Folgeantrag für ein Studium oder eine Ausbildung stellen, wie die Stadt erklärte. Somit ist der Weg zurück nach Duisburg für die Familie Rana frei. Die Eltern kommen aus humanitären Gründen als Begleitung ihrer minderjährigen Tochter.

Oberbürgermeister Sören Link (SPD) begrüßte die Rückkehr der Familie. Viele Menschen hätten sich dafür starkgemacht, „und vor allem das Engagement von Bivsis Mitschülern hat mich sehr beeindruckt“. Er sei erleichtert, dass diese äußerst schwierige Situation gelöst werden konnte. „Bei aller Freude über diese Einzelfallentscheidung sollten wir uns jedoch klar machen: Bei der derzeitigen Rechtslage war die Abschiebung rechtmäßig“, merkte der Oberbürgermeister an.

Für die Zukunft müsse der Bund endlich Gesetze schaffen, die Kommunen nicht dazu zwingen, Familien wie die Ranas abzuschieben. Dies könne nicht im Sinne des Rechtsstaates sein. Und nicht immer gebe es ein „Happy End“ wie im Falle Bivsi.

Auch der nordrhein-westfälische Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) appellierte an den Bund, für gut integrierte Menschen eine verlässliche Bleibeperspektive zu schaffen. Im Gegenzug müssten Integrationsverweigerer und Kriminelle konsequent abgeschoben werden.

Der Fall des Mädchens hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Ende Mai war die damals noch 14-Jährige gemeinsam mit ihren Eltern nach Nepal abgeschoben worden. Das Mädchen war aus dem Schulunterricht geholt worden. Mitschüler und andere Menschen hatten sich für eine Rückkehr der Familie eingesetzt.