heute in bremen
: „Das bringt eine Menge“

PRÄVENTION Der ADFC codiert Räder, damit man sie bei Diebstahl vielleicht doch zurückbekommt

Sven Eckert

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47, arbeitet als Projektleiter beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub in Bremen.

taz: Wenn ich bei Ihnen mein Fahrrad codieren lasse: Bringt das wirklich was oder dient das nur meiner Gewissenberuhigung, Herr Eckert?

Sven Eckert: Das bringt immer dann etwas, wenn das Fahrrad gestohlen und später wieder aufgefunden wird. In diesem Fall bringt es aber eine ganze Menge! Für die Polizei ist dann sofort zu erkennen, ob das Rad zu der Person gehört, die draufsitzt, weil in dem Code der Name des Eigentümers und seine ­Adresse verschlüsselt sind. Außerdem wirkt so eine Codierung definitiv abschreckend auf potenzielle Diebe.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, damit mein Rad codiert wird?

Wir vom ADFC brauchen einen Personalausweis und den Eigentumsnachweis des jeweiligen Fahrrades, also eine Rechnung, eine Quittung oder einen anderen Kaufbeleg. Sonst wird das Rad nicht codiert.

Kostet das auch etwas?

Ja! Eine Gravur kostet 15 Euro beziehungsweise sechs Euro für ADFC- oder AOK-Mitglieder, für Etiketten, wie wir sie bei Carbon-Rahmen benutzen, müssen acht beziehungsweise drei Euro bezahlt werden. Auch Personen mit derselben Adresse bekommen die Ermäßigung.

Wie groß ist die Nachfrage?

Wir bieten die Codierung an jedem ersten und dritten Samstag im Monat an. Da werden jeweils bis zu 20 Räder graviert.

Werden in Bremen mehr Räder geklaut als anderswo?

Wo es viele Radfahrer gibt, werden auch viele Räder gestohlen. Laut Polizeistatistik wurden 2016 in Bremen circa 6.800 Räder gestohlen. Und von 2015 auf 2016 ist die Zahl um 2,6 Prozent zurückgegangen. Insgesamt gesehen liegt Bremen damit im Städtevergleich in Deutschland im oberen Drittel. INTERVIEW: Jan Zier

Samstag, 10–12 Uhr, ADFC-Radstation, Bahnhofsplatz 14a