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: Int. Tag der Genossen­schaften

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Im Prinzip gut und in der Praxis auch

Modell Genossenschaften sind nicht nur ein taz-Thema, sondern ein vielfältiges Erfolgsmodell

Auch die taz ist eine Genossenschaft – eine überaus erfolgreiche dazu. Nicht weniger als 17.051 Menschen haben bislang eine Genossenschaft „gezeichnet“, wie es so schön heißt. Es kommen täglich neue hinzu – im Schnitt sind das zwei bis drei pro Tag, manchmal sogar bis zu vier. Die absolute Zahl wird also täglich aktualisiert. Und das Modell ist ein stetig wachsendes. Ende offen.

In diesem Zusammenhang gilt es, sich ein Datum zu merken. Heute, am 1. Juli, ist nämlich wieder Genossenschaftstag! Dieser Tag wird seit 1923 begangen, jeweils am ersten Samstag im Juli. Ziel dieses Feiertages ist es, das „Bewusstsein für Genossenschaften zu schärfen und internationale Solidarität, ökonomische Effizienz, Gleichheit und Weltfrieden als Erfolge und Ideale der Genossenschaftsbewegung zu feiern und zu fördern“, wie es die „International Co-operative Alliance“ formuliert. Die Bewegung und die Gesellschaft sollen zusammenkommen, ganz im guten Sinn.

Denn beim genossenschaftlichen Modell geht es um Vertrauen, um Solidarität, aber natürlich auch um knallharte wirtschaftliche Interessen. So soll das Genossenschaftsmodell, wie bei der taz, ermöglichen, die finanzielle Last eines Projekts zunächst auf möglichst vielen Schultern lasten, Schultern mit einem gemeinsamen Ziel. Meist geht es um Projekte, die schon von jeher das Gemeinwohl im Sinn haben – es handelt sich um ein solidarisches Prinzip, das auch ein Wirtschafts­ideal gegen den gemeinen Kapitalansatz behauptet. Wir sind viele, wir wollen aber alle dasselbe, und erreichen können wir es, indem wir uns zusammentun: So lässt sich das vielleicht auf den Punkt bringen.

Die Erscheinungsformen können dabei durchaus variieren – im Sinne des Gemeinwohls und der Innovationsschübe, die die Gesellschaft insgesamt erfährt, ist vieles möglich. So kann es sich um Baugenossenschaften, Online-Plattformen, aber auch um Werkstätten, Begegnungszentren, BIs und ähnliche gemeinschaftliche Projekte handeln. Nicht selten wird so wirtschaftliches Handeln an ein politisches Ziel gebunden. Klingt in manchen Ohren vielleicht naiv, funktioniert aber bereits seit mehr als hundert Jahren. Und kann sehr erfolgreich sein, wie man ja auch – zwinker zwinker – an der taz sieht.René Hamann