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Suche nach einem neuen Trend

ModeFashion Week will mehr Wert auf Förderung des Nachwuchses legen

Jahrelang ist die Berliner Fashion Week den glamourösen Modeevents in Paris und Mailand, London und New York hinterhergehechelt – mit durchwachsenem Erfolg. Jetzt steht ein Umbruch an. Nach dem nicht mehr ganz taufrischen Motto „Arm, aber sexy“ könnte sich Berlin mit kreativen Nachwuchsdesignern, Öko-Mode und High-Tech ein eigenes, unverwechselbares Image schaffen: Zukunftsschmiede statt Glitzerwelt.

Bei der 20. Ausgabe der Fashion Week zeigen von Dienstag bis Freitag mehr als 3.500 Aussteller Trends für Frühling und Sommer 2018. Fast ein Dutzend Messen besetzen die Hotspots der Stadt. Über 70 Modeschauen sowie zahllose Plattformen, Showrooms, Parties und Events wetteifern um Promis und Möchtegern-Promis. 100.000 Fachbesucher werden erwartet. Und doch sind die Veränderungen schon zu spüren.

Weg vom Tor

Die eleganten Laufstegschauen am Brandenburger Tor, einst das Herzstück der Modewoche, ziehen erneut ins bescheidenere Kaufhaus Jandorf in Mitte. Mit dabei sind wichtige Namen – aber die ganz großen internationalen Player fehlen erneut. Für die nächste Saison hat Mercedes-Benz als langjähriger Hauptsponsor der Schau ein neues Format angekündigt. Der Stuttgarter Autobauer will sich mehr der Nachwuchsförderung widmen.

Bereits abgesprungen ist die Bread & Butter, die viele Jahre am früheren Flughafen Tempelhof mit tragbarer Alltagsmode ein Besuchermagnet war. Nach der Pleite von Modekönig Karl-Heinz Müller hat der Onlinehändler Zalando das Logo übernommen und plant, unabhängig von der Fashion Week, im kommenden Herbst ein „Festival of Style and Culture“, das für das allgemeine Publikum zugänglich sein soll.

„Derzeit werden komplette Kollektionsrhythmen und internationale Termine infrage gestellt und neu definiert“, sagt Nowadays-Geschäftsführer Markus Kurz. Er ist Koinitiator des Berliner Mode Salons, der sich ebenfalls auf die Förderung des Nachwuchses konzentriert. „Vielleicht spielen uns diese Komponenten in die Hand. Berlin hat eine echte Chance!“ (dpa)

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