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Step by Step, ooh Baby

Orientierung Mediation, Supervision, Organisationsberatung, Coaching – die verschiedenen Wege,zu einer geeigneten Lösung zu kommen

Der Song „Step by step, ooh baby / I’m gonna get to you, girl …“ ist ein schön schmissiger Schmachtfetzen aus den späten achtziger Jahren, intoniert von den New Kids on The Block. Die Gruppe „Step“, die in Berlin und im niedersächsischen Bergen firmiert, hat sich das mit der schrittweisen Annäherung ebenso auf die Fahne geschrieben: „Wir verbinden damit Assoziationen wie step by step für kontinuierliche, aber auch verträgliche Entwicklungen oder step dance für gut synchronisierte, komplexe und lebensfrohe Bewegungen“, schreiben sie auf ihrer Webseite. Unternehmen wie „Step“ bieten meist ein recht breites Angebot – sind aber bei weitem nicht die einzigen auf dem Markt. Man kann sich bei vielen Anbietern auf jeden Schritt gefasst machen und etwas suchen, was zum Problemfeld passt.

Die Frage ist nämlich, bei aller Vorsicht, wie mache ich den ersten Schritt? Und wohin überhaupt? Welcher Stein im Teich ist der beste für mich und mein Gegenüber – denn, geht es um Mediation, sind ja immer mindestens zwei Parteien beteiligt.

Anders ist das allerdings bei der Supervision: Hier geht es um grundsätzliche Optimierung und den sprichwörtlichen Blick von außen: eben auch ganz individuell. Wo liegen meine Stärken, wo meine Schwächen? Was kann ich besser machen, woran muss ich arbeiten? Wieso fallen mir manche Aufgaben schwerer als andere und wie kann ich das ändern? Eine Supervision kann da Antworten geben. Für den Einzelnen, aber auch für die Gruppe, das Kleinunternehmen, das Team. Oder wie „Step“ schreibt: „Supervision hat die Arbeitszufriedenheit und die Qualität des individuellen und gemeinsamen beruflichen Handelns im Blick und unterstützt Sie dabei, die Arbeitsbedingungen und Ergebnisse zu beleuchten, zu verbessern und bei Bedarf neu auszurichten.“

Aber es gibt noch mehr Möglichkeiten. Auch die Organisationsberatung ist eine. Hier geht es natürlich um größere Strukturen. Leistungsstarke Netzwerke und Verhandlungssysteme, aber auch interne Märkte – ganze soziale Systeme kommen hier auf den Prüfstand, können professionell durchleuchtet und optimiert werden, und zwar nicht top-down, also von oben nach unten. Nein, die jeweilige Perspektive ist wichtig: Wer hat den Hut auf, wer kümmert sich, wie funktioniert ein Betrieb aus der Sicht nicht nur der Chefetagen, sondern besonders auch der Subalternen, der MitarbeiterInnen, der Förderer, Lieferanten, Konsumenten, der ganzen Öffentlichkeit. Ein Gesamtpaket also, das unter den Leitmotiven „Macht, Strategie, Wissen und Identität“ geprüft werden kann.

Das Coaching schließlich fällt eigentlich auch unter den Begriff der Supervision: Meist ist es ein Coach, der sich zusammen mit dem/der Betroffenen anschaut, wo die Probleme liegen und wie sie gelöst werden könnten. Coaching ist schließlich das neue, große Ding in Deutschland – schon so groß, dass sich darüber lustig gemacht wird, wie es Harald Schmidt in seiner Spiegel Daily Kolumne tut. Ist nicht jeder Coach selbst irgendwie gescheitert? Wer nichts mehr wird, wird Coach?

Coach sein ist auf jeden Fall ein Erfolgsmodell. Und Gecoachtwerden eben auch – was für ein erfolgreiches Fußballteam gilt, kann auch für die einzelne Führungskraft selbst gelten. Spannungen kann es auf jeder Ebene geben – zwischen Arbeitsplatz und Umfeld, Familie, Privatleben und Gesundheit. Und nicht immer weiß man sich am eigenen Schopf aus dem Schlamassel zu holen. Besser ist da jemand, der Schritt für Schritt auf einem möglichen Lösungsweg begleitet. Wie sangen schon die New Kids on the Block: „I really think it’s just a matter of time.“ René Hamann

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