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327 Tote durchDDR-Grenze

STUDIE Wissenschaftler hatten 1.492 Verdachts-fälle untersucht

BERLIN epd | An der 1.400 Kilometer langen innerdeutschen Grenze sind einer neuen Studie zufolge 327 Männer, Frauen und Kinder aus Ost und West durch das DDR-Grenzregime getötet worden. Die Opfer waren zwischen sechs Monaten und 81 Jahre alt, wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung der Forschungsergebnisse erläuterte.

Der Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität Berlin hatten 1.492 Verdachtsfälle im Kontext der DDR-Grenzsicherung überprüft. Etwa die Hälfte der Grenztoten waren zwischen 18 und 25 Jahre alt. 30 Prozent gehörten zur Altersgruppe zwischen 25 und 35 Jahren. Auch 19 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren fielen dem DDR-Grenzregime zum Opfer. Die Betroffenen wurden erschossen, ertranken in Grenzgewässern oder wurden durch Minen und Selbstschussanlagen getötet. Unter den Toten waren auch 44 Suizide von Grenzpolizisten und Grenzsoldaten.

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