Schinkel Pavillon: Peter Wächtler: Das Selbstmitleid eines Himmelskörpers
Der Mond hat miese Laune. Pfeife im Mundwinkel, Zipfelmütze auf dem Kopf hängt er am Himmel und ergießt sich in Selbstmitleid. So viel erwartet er doch gar nicht vom Leben, nicht das große Glück, nur ein Brot mit Edamer und einen Kaffee auf dem Balkon. Übertrieben melancholisch bis grotesk zieht sich die Litanei über die 14 Minuten des Films von Peter Wächtler hinweg, eine absurd-komische Abhandlung der Irrungen und Wirrungen (zwischen-)menschlichen Daseins in Prosagedichtform. In das passende Publikum kann man sich in der Ausstellung auch gleich einreihen: Es lauschen sechs maulwurfartige Keramikwesen auf Ohrensesseln. Thomas Bernhard lässt grüßen. BSH
Bis 30. 7., Do.–So., 12–18 Uhr, Oberwallstr. 1
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