: „Aids ist im Vordergrund“
AUFKLÄRUNG Auf den 11. Jugend-Film-Tagen laufen Filme über Sexualität, Liebe, Freundschaft und HIV
■ 58, ist Sozialarbeiter und beim Gesundheitsamt Bremen in der Aids/STD-Beratung tätig.
taz: Herr Taschies, ist es nicht ein bisschen schwierig, wenn Bürohengste aus dem Gesundheitsamt mit Jugendlichen über Sexualität sprechen wollen?
Bei den Jugend-Film-Tagen haben wir einen Stand, ebenso Schattenriss, dann das regionale Beratungs- und Unterstützungszentrum, das Jungenbüro – da sind nicht nur Bürohengste, wir haben direkten Kontakt zu Jugendlichen.
Ist es denn noch nötig, über Aids aufzuklären?
Zum einen geht es bei den Jugend-Film-Tagen nicht nur um Aids-Aufklärung, sondern auch um Liebe oder etwa um das Thema Mobbing, zu dem die zwei Filme laufen, in dem Film „Tomboy“ geht es um Geschlechterrollen. Zum anderen gibt es aber auch immer nachwachsende Generationen mit Aufklärungsbedarf.
Nun ist Aids keine tödliche Krankheit mehr.
Das ist eine Herausforderung, denn Prävention ist immer noch nötig. Aids reiht sich ein in andere chronische Erkrankungen. Sexuell übertragbare Krankheiten wie Tripper oder Syphillis werden stärker thematisiert. Aber Aids ist im Vordergrund, weil es anders als etwa Tripper nicht heilbar ist.
Durch das Internet hat sich der Zugang von Jugendlichen zu Informationen verändert, Sex-Themen oder auch Porno-Filme sind präsenter. Macht sich das bemerkbar?
Was den Informationsstand angeht hat sich nicht viel geändert. Kondome werden viel benutzt. Ich würde aber auch nicht sagen, dass die Jugendlichen verroht sind. Ich denke, sie wissen, was real ist und was nicht. Aber anders als vor 25 Jahren müssen sich Jugendliche mit einer sexualisierten Welt auseinander-setzen. Interview: JPB
Mi und Do ab 9.30 Uhr, im Cinemaxx, Breitenweg 27