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Einblick(675)

Marieta Chirulescu, Künstlerin

Foto: Marieta Chirulescu

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

Marieta Chirulescu: Eine Ausstellung im Martin-Gropius-Bau über Höhlenmalerei im letzten Jahr: „Kunst der Vorzeit – Felsbilder aus der Sammlung Frobenius“. Dort waren Bilder von Höhlenmalereien zu sehen, die Künstler*innen im Rahmen verschiedener Forschungsreisen zu Beginn des 20. Jahrhunderts vor Ort anfertigten, indem sie diese in Originalgröße abmalten. Interessant dabei für mich: Wo verortet man diese Arbeiten, als eigenständige Kunstwerke, Kopien, wissenschaftliche Aufzeichnungen oder archäologische Zeugnisse? Es sind Bilder von Bildern, deren Status sich über die Zeit und je nach Kontext und Blickwinkel verändert. Eine sehr interessante Ausstellung, jedoch leider nicht optimal präsentiert. Sie hätte viel großzügiger arrangiert werden können.

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin können Sie empfehlen?

Das ist ein bisschen eingeschlafen bei mir. Ich war länger weg aus Berlin, aber vielleicht jetzt wieder, wenn der Sommer kommt.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie zurzeit durch den Alltag?

Zurzeit mehrere. „Soldaţii“ von Andrei Schiop, einem jungen rumänischen Autor. Ich bedauere es sehr, dass ich das Buch so schnell gelesen habe – es hat mich sehr beeindruckt. Leider ist es noch nicht übersetzt und wahrscheinlich auch schwierig zu übersetzen, da es sehr von seiner Sprache, dem Slang eines Armenviertels in Bukarest, lebt.

Sonst liegt immer ein Stapel Bücher bei mir, in denen ich parallel lese: Gerade wieder Susan Sontags „Kunst und Antikunst“, ein Katalog über das Werk von William Copley, Pieter Bruegels „Die Zeichnungen“ und zwei Bücher über Luis Barragan, einen mexikanischen Architekten.

Was ist Ihr nächstes Projekt?

Zur Person

Marieta Chirulescu (*1974, Sibiu, Rumänien) lebt und arbeitet in Berlin. Ausstellungen u. a.: Pale Fire, Kurimanzutto, Mexico City 2016; Image Support, Kunsthalle Bergen, 2016; Malerei im Raum, Museum Folkwang, Essen, 2013; 2012 Minimal Myth, Museum Bojmans Van Beuningen, Rotterdam; 2011 Werke aus der Sammlung Martin, Neues Museum Nürnberg. Micky Schubert zeigt aktuell eine Einzelausstellung Chirulescus (siehe oben).

Eine Ausstellung in der Galerie Joseph Tang in Paris im Juni.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen am meisten Freude?

Das Frühstück. Ich habe immer großen Hunger, wenn ich aufwache.

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