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Der Vielfahrer

Wie machen Sie das?

Robert Kolanko, 47 Jahre, ist Lastwagenfahrer. Er beliefert Discounter in Berlin und Umgebung mit Getränken und Lebensmitteln.

taz.am wochenende: Herr Kolanko, als Lastwagenfahrer sind Sie viel unterwegs, sitzen stundenlang in Ihrem Fahrerhäuschen und sehen außer Straße nicht viel. Wie machen Sie das?

Robert Kolanko: Ich gehe mit Spaß an die Sache ran. Ich fahre gern Auto, das war schon immer so. Als Kind habe ich davon geträumt, Feuerwehrmann zu werden, weil ich Feuerwehrautos toll fand. Leider hat das nicht geklappt. Dafür hätte ich eine andere Ausbildung gebraucht. Heute fahre ich eben Lastwagen. Das ist auch in Ordnung, außerdem verdiene ich damit besser.

Und wenn es auf der Fahrt mal langweilig wird?

Dann höre ich Musik. Ich bin ein großer Fan von Depeche Mode.

Wie behalten Sie beim Fahren die Konzentration?

Konzentration ist für mich kein Problem. Ich fahre stur geradeaus. Außerdem kenne ich meine Strecken. Seit fünf Jahren fahre ich Supermärkte in Berlin und Umgebung an – in einem Radius von 200 Kilometern. In der Woche fahre ich zehn Stunden am Tag, da werde ich natürlich schon mal müde. Ich reiße mich gegen Ende der Fahrt einfach zusammen.

Wann sehen Sie ihre Familie?

Meine Familie lebt in Polen, in Stettin. Ich sehe sie nur an den Wochenenden. Die ganze Woche bin ich rund um die Uhr unterwegs. An Samstagen arbeite ich zum Glück bloß sechseinhalb Stunden. Anschließend kann ich meine Familie dann besuchen.

Wie kommen Sie nach Polen?

Wieder über die Autobahn. Die Grenze ist von Berlin aus zum Glück nicht weit. Dadurch, dass ich dann mit meinem privaten Pkw unterwegs bin, habe ich wenigstens ein bisschen Abwechslung beim Fahren.

Und wie klappt das mit dem langen Sitzen? Haben Sie keine Rückenschmerzen?

Das ist mit der Zeit kein Problem mehr. Klar, eigentlich sollte ich Sport treiben. Aber dafür habe ich leider keine Zeit.

Interview Lea Diehl

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