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Jugendgewalt nimmt ab

studie Unter den Neuntklässlern in Niedersachsen gibt es weniger Gewalttäter. Allerdings viele Opfer

Die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen zwischen Harz und Nordsee hat weiter abgenommen. Das geht aus einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) hervor, für die 2013 und 2015 jeweils rund 10.000 Neuntklässler befragt wurden. Während 2013 noch 7,9 Prozent der Jugendlichen angaben, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens eine Gewalttat ausgeübt zu haben, waren es 2015 nur noch 6,1 Prozent. Die Ursachen hierfür sehen die Forscher in einem geringeren Alkoholkonsum der jungen Leute, einer größeren Bereitschaft von Lehrern einzuschreiten sowie einer den Kindern zugewandten Erziehung im Elternhaus.

„Der positive Trend schwächt sich allerdings ab“, sagte Marie Christine Bergmann. Die Soziologin gehört zu den Autoren der Studie. Aus Sicht der Wissenschaftler ist besorgniserregend, dass immer noch jeder vierte Befragte in seinem Leben bereits Gewalt erleben musste. Dazu werden Körperverletzung, Raub, Erpressung, aber auch sexuelle Nötigung gezählt. 2013 berichteten 24 Prozent der Befragten von mindestens einer Gewaltopfererfahrung, 2015 waren es 23,7 Prozent.

Jugendliche mit Migrationshintergrund vor allem aus islamischen Ländern wurden Bergmann zufolge häufiger Opfer. Ihre Integrationsrate habe sich nicht verbessert, berichtete die Forscherin. In Hannover werden die Jugendlichen seit 1998 alle zwei Jahre von den Kriminologen befragt. Zieht man diese Daten hinzu, gibt es seit 2011 einen Integrationsstillstand. (dpa)

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