SÜDWESTER: Nackt und bloß
Die Tür zum Wirtshaus bei Undeloh in der Heide öffnet sich knarrend, ein Mann kommt herein. Er trägt einen Rucksack und dicke Wanderschuhe – sonst nichts. Er ist erschöpft, Schweiß glänzt auf seiner Stirn. Auf seinem Weg hatte er einen Radfahrer erschreckt, Kinder waren kreischend davongelaufen. Dabei wollte er sie doch nur nach dem Weg fragen. Nun hat das Lüneburger Verwaltungsgericht ein kleines gelbes N als Wegweiser für den Nacktwanderweg in der Lüneburger Heide erlaubt. Unnötig findet das der südwester. Denn wer wie Gott ihn schuf durch die Heide stratzt, müsste doch spüren, wo es lang geht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen