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Socken für Waschbären

Wohlig weh, sagte die Akupresseurin, es solle wohlig wehtun. Mir ist es recht, Schmerz, der gut tut – meiner asketischen Seite gefällt das. Ich bin der Selters-statt-Sekt-Typ, bin eine, für die Gemüse statt Fleisch gilt, Akupunktur statt Ibuprofen, Fahrrad statt Porsche, Alt statt Neu, Baumwollslip statt Seidentanga, lesbischer Sex statt dem mit Männern, Augentropfen statt Lidschatten. Mehr fällt mir jetzt nicht ein, um meine Neigung zur wohligen Entsagung deutlich zu machen. Weil ich so ticke, macht es mir natürlich nichts aus, mit diesen „US-patentierten Entspannungssocken“ (23,50 Euro, www.proidee.de) durch die Wohnung zu gehen. Sie sollen gut tun, wenn man sonst tagelang in Stöckelschuhen herumläuft. Verständlich, meine typgerechte Priorität ist aber so: Barfuß statt Stiletto. Hilfreich sollen die Socken zudem sein beim Zehennägel lackieren. Ja super, nur, fragt die Asketin in mir, will ich wirklich wie ein Waschbär manikürt sein? Waltraud Schwab

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