: Sprung auf der Stelle
CDU verändert Bezirksgrenzen: Mitte und Harburg tauschen Wilhelmsburg gegen Finkenwerder
Als Tiger gesprungen – als Bettvorleger gelandet. Die von Ole von Beust initiierte Bezirksreform bleibt eine Miniatur-Lösung. Nicht elf oder gar 14 neue Verwaltungseinheiten sollen die Hansestadt demnächst gliedern, es bleibt bei sieben Bezirken. Nur leichte Grenzkorrekturen sind geplant: Das Schanzenviertel soll komplett zu Altona gehören, Wilhelmsburg wechselt von Harburg nach Hamburg-Mitte, um den „Sprung über die Elbe abzubilden“. Dafür gibt Mitte im Tausch Finkenwerder an Harburg ab. Das beschloss – bei vier Gegenstimmen – am Montagabend der CDU-Landesausschuss.
„14 Bezirke hätte auch bedeutet, dass wir in Zukunft 14 statt sieben Ordnungs- und Bauämter besitzen – das macht keinen Sinn“, beerdigte Bürgermeister Ole von Beust den eigenen Vorstoß. Da sich nun kaum etwas ändert, war nur der Transfer Finkenwerders nach Harburg auf dem Kleinen Parteitag der CDU strittig; 4.000 FinkenwerderInnen hatten per Unterschrift dagegen protestiert. „Harburg – niemals!“ hieß es auf einem Transparent, das einige von ihnen vor dem Bürgerhaus Wilhelmsburg, in dem die CDU tagte, ausgerollt hatten.
Ihr CDU-Ortsvereinsvorsitzender, der Bürgerschaftsabgeordnete Heiko Hecht, beklagte, dass die Verbindungen von Finkenwerder nach Mitte per Elbfähre viel besser seien als die Busverbindungen zur Harburger City. Gerade älteren Menschen seien die längeren Wege zu den Bezirksbehörden nicht zumutbar. Für die „nötigen Verkehrsanbindungen“ zu sorgen, versprach indes Stadtentwicklungssenator Michael Freytag.
Ein Vertagungsantrag von Delegierten aus Mitte blieb erfolglos, die Reform wurde durchgewunken. Einzige Änderung: Auf Intervention von Ralf-Dieter Fischer wird die Harburger Bezirksversammlung nicht weniger Abgeordnete haben als jene anderer Bezirke. Marco Carini