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Lufthansa und Piloten legen langen Tarifkonflikt bei

Tarifstreit Nach 14 Streiks haben sich der Konzern und die Piloten auf einen Kompromiss geeinigt

FRANKFURT/MAIN dpa | Bei der Lufthansa sind Pilotenstreiks voraussichtlich für Jahre vom Tisch. Der Luftfahrtkonzern und die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) haben sich in der Nacht zum Mittwoch überraschend auf die Eckpunkte eines umfassenden Tarifkompromisses geeinigt.

Die Vereinbarungen sollen in den kommenden Wochen fertig verhandelt werden und dann bis Juni 2022 gelten, teilten beide Seiten in Frankfurt mit.

Die Piloten haben in dem seit 2012 schwelenden Tarifkonflikt 14 Mal die Arbeit niedergelegt. Insgesamt waren über eine Million Passagiere von Flugausfällen betroffen und dem DAX-Konzern ist ein wirtschaftlicher Schaden von mehr als 500 Millionen Euro entstanden.

In dem Kompromiss akzeptiert VC unter anderem die Umstellung der Betriebsrenten auf Festbeiträge. Bislang hatte Lufthansa die absolute Höhe der Zahlungen garantiert und damit das Zinsrisiko übernommen. Die Piloten dürfen zudem künftig erst in einem Durchschnittsalter von 60 Jahren in den Vorruhestand gehen, statt wie bislang mit 58.

Lufthansa garantiert den rund 5.400 Konzernpiloten im Gegenzug, dass zu diesen Bedingungen bis Mitte 2022 mindestens 325 Jets betrieben werden. Das entspricht in etwa dem aktuellen Niveau der Lufthansa-Muttergesellschaft.

Zusätzlich sollen zehn Langstreckenflugzeuge aus dem Sonderprogramm „Jump“, die bisher von Beschäftigten der Tochter Cityline geflogen werden, wieder mit Original-Lufthansa-Piloten besetzt werden, wie beide Seiten bestätigten. Der 2013 von Lufthansa-Chef Carsten Spohr verhängte Einstellungsstopp in den Konzerntarifvertrag ist damit vom Tisch.

Bereits im Februar hatten Lufthansa und VC mit Hilfe des Schlichters Gunther Pleuger eine erste Teillösung zu den Gehältern erreicht, die nun aber von der neuen Einigung ersetzt wird.

Statt der im Februar verabredeten 8,7 Prozent mehr Geld erhalten die Piloten nun Gehaltssteigerungen von 11,4 Prozent, allerdings über eine um zweieinhalb Jahre verlängerte Laufzeit. Die geplante Einmalzahlung steigt kräftig auf das 1,8-fache Monatsgehalt.

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