piwik no script img

Erdoğan zieht Nazi-Vergleich

Türkei Erdoğan heizt Konflikt weiter an, deutsche Politiker reagieren empört

BERLIN/ANKARA rtr | Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat im Streit über Auftritte von türkischen Regierungspolitikern in Deutschland einen Nazi-Vergleich gezogen. „Deutschland, du hast in keinster Weise ein Verhältnis zur Demokratie, und du solltest wissen, dass deine derzeitigen Handlungen nichts anderes sind als das, was in der Nazi-Zeit getan wurde“, sagte Erdoğan bei einer Veranstaltung in Istanbul. „Ihr erteilt uns Lektionen in Demokratie, aber lasst unsere Minister keine Reden halten“, kritisierte er.

Während die Bundesregierung zunächst die Vorwürfe Erdoğans nicht kommentierte, sagte CDU-Vize Julia Klöckner der Bild-Zeitung: „Herr Erdoğan reagiert wie ein trotziges Kind, das seinen Kopf nicht durchsetzen kann.“ Der Nazi-Vergleich sei „ein neuer Höhepunkt der Maßlosigkeit“. Erdoğan hatte am Freitagabend bereits empörte Reaktionen in Deutschland ausgelöst, als er den Journalisten Deniz ­Yücel als deutschen Agenten und PKK-Mitglied bezeichnete. Zudem hatte er deutschen Amtsträgern wegen der Auftrittsverbote Beihilfe zum Terrorismus vorgeworfen.

Schwerpunkt

Gesellschaft + Kultur

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen