: Eröffnung ohne Ende
Libeskind-bau
Eine Eröffnungsfeier reicht nun wirklich nicht. Am 11. März wird nicht nur die offizielle Eröffnung, sondern der Auftakt einer mehrmonatigen „Einweihungsphase“ des neuen Zentralgebäudes der Leuphana-Universität Lüneburg gefeiert. Bei den Maßstäben, die das umstrittene Gebäude mit seinen Baukosten gesetzt hat, verwundert eine ganze Veranstaltungsreihe zu seiner Fertigstellung auch nicht mehr.
58 Millionen Euro waren die veranschlagten Kosten für das Gebäude, das Land Niedersachsen wollte sich mit 21 Millionen Euro beteiligen. Laut neuesten Schätzungen ist es möglich, dass der Bau die 100-Millionen-Euro-Marke übersteigt. Im Dezember sicherte das Land zu, noch mal 15 Millionen Euro nachzuschießen. Zur Deckung der Kosten dürfte das nicht ausreichen. Und auch der ursprüngliche Zeitplan wurde verfehlt. Die Bauarbeiten hatten im Mai 2011 begonnen, Eröffnung sollte ursprünglich Ende 2014 sein.
Der Bau des US-Stararchitekten Daniel Libeskind hat jedoch nicht nur in finanzieller Hinsicht für Aufmerksamkeit gesorgt. Auch Zweckmäßigkeit und Notwendigkeit des Gebäudes wurden seit der Planungsphase viel diskutiert. Trotz der Kritik trieben Uni-Präsident Sascha Spoun und sein Vize Holm Keller ihr Herzensprojekt weiter voran.
Ein mittlerweile eingestelltes Verfahren gegen Vize-Präsident Keller wegen möglichen Subventionsbetrugs und versäumter Ausschreibungspflichten brachten den Bau abermals in die Schlagzeilen. Der Asta forderte daraufhin Kellers Rücktritt. Doch Keller blieb. Im Januar 2016 trat er dann überraschend freiwillig zurück. Seitdem leitet Keller auf Malta ein von der Leuphana initiiertes Wirtschaftsprojekt.
Das neue Zentralgebäude sollte auch den Bekanntheitsgrad der Leuphana steigern. Zumindest das ist schon mal gelungen: In der langen Bauzeit war die Universität in aller Munde. AWEG
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