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Politiker besorgt um Opel-Werke

Auto Bei einemVerkauf an Peugeot drohen Schließungen

FRANKFURT/BERLIN rtr | Der geplante Verkauf des Autobauers Opel an Peugeot löst in der Bundesregierung Sorge um die deutschen Standorte aus. „Das Bundeskabinett hat heute das Thema Opel intensiv diskutiert“, sagte Arbeitsministerin An­drea Nahles (SPD) am Mittwoch. Oberste Priorität habe die Sicherung der drei Opel-Standorte in Deutschland.

Nahles forderte die Leitung des Mutterkonzerns General Motors (GM) auf, das Gespräch mit dem Opel-Betriebsrat zu suchen. GM-Chefin Mary Barra und Aufsichtsratschef Dan Ammann seien bereits zu Gesprächen mit dem Opel-Team in der Zentrale in Rüsselsheim eingetroffen, erklärte ein Sprecher. Auch der Chef der Peugeot-Gruppe PSA, Carlos Tavares, plant einem Firmensprecher zufolge Treffen auf oberster Ebene. Dies schließe auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein.

Der US-Autobauer will Opel nach jahrelangen Verlusten an den französischen Konkurrenten Peugeot verkaufen. Die beiden Konzerne erklärten, derzeit über die Zusammenlegung zu verhandeln. Zwei mit der Situation vertrauten Personen zufolge sind die Gespräche fortgeschritten.

Arbeitgebervertreter sind alarmiert: „Da tun sich zwei zusammen, die das Gleiche produzieren, den gleichen Markt abdecken und wahrscheinlich Überkapazitäten haben“, prophezeite Rainer Einenkel, früher Betriebsratschef des mittlerweile geschlossenen Opel-Werks in Bochum. Klaus Franz, bis 2011 Gesamtbetriebsratsvorsitzender bei Opel, rechnet mit Werksschließungen und sieht vor allem die Betriebe in Eisenach und in Kaiserslautern in Gefahr. Die Überkapazitäten eines fusionierten Unternehmens lägen in Deutschland. Die Peugeot-Gruppe PSA habe in den vergangenen Jahren bereits 10.000 Arbeitsplätze abgebaut und ein großes Werk bei Paris geschlossen.

Opel beschäftigt europaweit 35.600 Mitarbeiter, davon 18.250 in Deutschland. Das Unternehmen schreibt aber seit 1999 Verluste.

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