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Kunstgeschichte bedroht

Hochschule Die Leitung der Universität Osnabrück hält das Kunsthistorische Institut für verzichtbar

Im Streit um Pläne, das Kunsthistorische Institut an der Universität Osnabrück zu schließen, will das Präsidium Alternativen prüfen. Der Senat habe das Präsidium darum gebeten, sagte Universitätspräsident Wolfgang Lücke. Aus dem Senat sei ein Vorschlag gekommen, wie auch nach dem Auslaufen der jetzigen Professorenstellen im Jahr 2023 die Kunstgeschichte weitergeführt werden könne. Der Vorschlag sei aber komplex und solle zunächst hochschulintern im Lauf des Sommersemesters beraten werden.

Vor der Senatssitzung hatten Studierende gegen die Schließungspläne protestiert. Außerdem wurden der Unileitung mehr als 4.500 Unterschriften zum Erhalt des Instituts übergeben. An dem Institut studieren derzeit 222 Bachelor-Studierende und 20 Studenten im Masterstudiengang.

Unterdessen kündigte der Deutsche Kulturrat an, das Kunsthistorische Institut auf seine symbolische Rote Liste zu setzen. Das sagte der Geschäftsführer des Kulturrates, Olaf Zimmermann: „Ich finde es bedauerlich, dass heute gegen den Trend ein solches Institut geschlossen werden soll.“ Das Institut machte sich unter anderem einen Namen mit der Erforschung mittelalterlicher Kunst in Niedersachsen.

Der Geschäftsführer des Kulturrates sagte, Geisteswissenschaften hätten es nach den Hochschulreformen der vergangenen Jahre schwerer als Natur- oder Rechtswissenschaften. „Eine Schließung ist schon eine radikale Maßnahme, und dass eine Hochschule sagt, wir können auf diesen kunstgeschichtlichen Zweig verzichten, ist schon sehr ungewöhnlich.“ Der Deutsche Kulturrat ist der Spitzenverband der Bundeskulturverbände.

In den Augen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ist die Situation der Geisteswissenschaften in Deutschland gut.(dpa)

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