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Eröffnungstermin für BER erneut verschoben

FlughafenBerlins Regierender Bürgermeister Michael Müller bestätigt: BER startet erst 2018

„2017 kann nicht mehr funktionieren“

Michael Müller (SPD)

ERFURT taz | Die Spatzen haben es schon lange von den Dächern gepfiffen, nun pfiff es auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) in die Welt. Die für 2017 geplante Eröffnung des Großflughafens BER wird erneut verschoben. „Wir landen im Jahr 2018“, so Müller am Samstag auf der Klausurtagung der Berliner SPD-Fraktion in Erfurt.

Dass es nur noch wenig Chancen gab, dass der BER in diesem Jahr geöffnet werden könnte, war bekannt. Zuletzt war öffentlich geworden, dass die automatische Steuerung der 1.200 Türen im neuen Terminal nicht richtig funktioniert. „Diese Türen müssen nicht nur auf und zu gehen, sondern dienen auch dem Brandschutz“, sagte Müller und erklärte zerknirscht: „An dieser Stelle sind wir an einem Punkt, wo wir sagen müssen, 2017 kann nicht mehr funktionieren mit der Eröffnung.“ Ähnlich äußerte sich am Samstag auch Flughafenchef Karsten Mühlenfeld.

Berlins Regierungschef erwartet nun von der Flughafengesellschaft eine Erklärung. „Jetzt muss uns die Geschäftsführung im Aufsichtsrat erklären, wie der weitere Ablauf ist“, so Müller. Die nächste Sitzung ist am 7. Februar. Ob Mühlenfeld bis dahin bereits einen Termin für den Start im Jahr 2018 nennen kann, ist offen. Laut Bild am Sonntag soll der Flughafenchef schon seit Monaten gewusst haben, dass eine Öffnung 2017 nicht mehr möglich ist.

Doch nicht nur im Aufsichtsrat gibt es einiges zu besprechen, sondern auch im Roten Rathaus, dem Sitz des rot-rot-grünen Senats. Müller will die am Bau beteiligten Baufirmen einladen und mit ihnen Tacheles reden. Pikant dabei: Zwei Firmen sollen nicht mit jener Zahl an Arbeitern auf der Baustelle gewesen sein, die mit der Flughafengesellschaft vereinbart war.

Für die Opposition ist die neuerliche Verschiebung ein gefundenes Fressen. Der Berliner CDU-Fraktionschef Florian Graf sagte, Müller sei überfordert. „Er kommt einfach seiner Verpflichtung als BER-Aufsichtsratschef nicht nach“, ergänzte der Brandenburger CDU-Abgeordnete Rainer Genilke.

Uwe Rada

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