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Jäger sollen bleifrei ballern

Gesetz Niedersachsen will ein Verbot bleihaltiger Munition. Die Landesjägerschaft ist skeptisch

Bei den geplanten Veränderungen im Jagdrecht zeigen sich Niedersachsens Jäger zumindest in Teilen kompromissbereit. Die rot-grüne Landesregierung will einen Schießnachweis und das Verbot bleihaltiger Büchsenmunition gesetzlich verankern. Außerdem soll die Verwendung von Waffen mit Schalldämpfern bei der Jagd erlaubt werden.

Eine Aufhebung des Schalldämpfer-Verbots trifft bei der Landesjägerschaft in Hannover grundsätzlich auf Unterstützung. Schallminderer dürften nicht nur von Förstern und Berufsjägern genutzt werden, auch für andere Jäger sei das mit Blick auf ihre Gesundheit wichtig.

Bei zwei weiteren Punkten zeigten sich die Jäger allerdings zurückhaltender und sahen verfassungsrechtliche Probleme. „Für die Themen Schießübungsnachweis und bleifreie Munition ist aus unserer Sicht der Bund zuständig“, sagte Clemens Hons von der Landesjägerschaft.

Sollte Niedersachsen dennoch diese Punkte auf Landesebene gesetzlich regeln wollen, sei die Landesjägerschaft gesprächsbereit. Dabei dürfe der Schießnachweis aber nur ein Übungsnachweis sein. Bei bleihaltiger Munition müsse sichergestellt werden, das Alternativen genauso zuverlässig und sicher funktionieren.

Naturschützer, wie der Nabu, kritisieren die bisher meist verwendete bleihaltige Munition, weil die giftigen Bestandteile in der Natur verbleiben. „Blei ist zum Beispiel immer noch die Haupttodesursache von Seeadlern“, sagt der Nabu-Landesvorsitzende Holger Buschmann. Die Tiere fräßen die Bestandteile zerlegter Geschosse „und sterben schließlich an einer schleichenden Vergiftung“.(dpa/taz)

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