: Milliardenvergleich im Abgasstreit mit US-Behörden
Diesel VW macht wichtigen Schritt in der Aufarbeitung, muss sich aber schuldig bekennen
Vor allem das Eingeständnis, dass VW kriminell gehandelt habe, wäre interessant. VW hat zwar frühzeitig Fehler eingeräumt, aber bis dato keine Verbrechen. Immerhin könnte sich der Konzern jetzt freikaufen und wenigstens ein Problem ad acta packen.
Billig weg käme er nicht. Schon bisher hat sich VW bei Zivilklagen in den USA mit Kunden, Autoverkäufern und Behörden auf Vergleiche eingelassen, die mehr als 16 Milliarden Euro kosten könnten. Die zusätzlichen 4,1 Milliarden würden den Rahmen der bisherigen Rückstellungen von 18,2 Milliarden Euro sprengen.
Trotzdem wird man bei VW froh sein, sich anderem zuwenden zu können, etwa der strafrechtlichen Aufarbeitung. In Deutschland ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig unter anderem gegen Exvorstandschef Martin Winterkorn, Markenchef Herbert Diess und Chefaufseher Hans Dieter Pötsch. In den USA sitzt ein VW-Manager in Haft, ein weiterer hat sich in einem Verfahren schuldig bekannt. In Südkorea sind sieben Spitzenmanager der dortigen VW-Töchter angeklagt, darunter der Landeschef für Audi und VW, Johannes Thammer. Der Konzern hat sich dazu bisher nicht geäußert.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen