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Schleichen auf Schlagadern

Lärm Der Senat hat zehn Hauptverkehrsstraßen ausgewählt, auf denen nachts Tempo 30 gelten soll

Teststraßen

Auf zehn Straßen will der Senat testen, ob ein nächtliches Tempolimit sinnvoll ist:

Mitte: Eiffestraße und Rennbahnstraße bis Horner Rampe

Nord: Tarpenbekstraße südlich des Lokstedter Wegs, Mühlendamm bis Kuhmühle, Braamkamp

Altona: Holstenstraße

Eimsbüttel: Vogt-Wells-Straße

Bergedorf: Holtenklinker Straße B5 und Bergedorfer Straße B5

Wandsbek: Bramfelder Chaussee ab Hellbrookkamp

Der rot-grüne Senat hat zehn Hauptverkehrsstraßen ausgesucht, auf denen nachts Tempo 30 angeordnet werden soll. Der Pilotversuch, den SPD und Grüne 2015 in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart haben, ist auf zwölf Monate angelegt. Ziel ist es, die Lärmbelastung der Anwohner zu verringern.

Der Verkehr auf den ausgewählten Straßen ist mit mindestens 60 Dezibel lauter als es nachts sogar in einem Gewerbegebiet – geschweige denn in einem Wohngebiet – zulässig wäre. Mit der Tempo-Begrenzung soll der Nachtschlaf von 100.000 Anwohnern geschützt werden. Derzeit werden von verschiedenen Behörden die Vorbereitungen für das Tempolimit getroffen, etwa durch das Umprogrammieren der Ampeln. Nach einem Jahr soll dann geprüft werden, was das Tempolimit gebracht hat.

Im November und Dezember hatte der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Bewegung in das Thema „Lärmschutz“ gebracht. Der Radlerclub stellte ein Internetwerkzeug vor, mit dem sich auf einfache Weise Tempo 30 für die eigene Straße beantragen lässt. An die 400 Menschen haben laut ADFC das Werkzeug benutzt, wobei unklar ist, ob sie den Antrag auch abschickten. „Das zeigt, dass der Leidensdruck der AnwohnerInnen hoch ist“, sagt ADFC-Sprecher Dirk Lau. Auf die Anträge müssten die Behörden binnen drei Monaten reagieren.

FDP und CDU prognostizieren, dass das Tempolimit keinen spürbaren Effekt haben werde. Dafür werde aber der Verkehr ausgebremst. „Staus und ständiges Anfahren oder Abbremsen verursachen mehr Lärm und mehr Abgase, nicht weniger“, warnte der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Wieland Schinnenburg, als das Thema andiskutiert wurde.

Lau sieht das anders. Stetig fließender Verkehr mit Tempo 30 stoße weniger Abgase aus. „Wir hoffen, dass durch die zehn Teststraßen das Bewusstsein geschärft wird“, sagt er. knö

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