: Kampf um das Wasser im Wadi für die Hauptstadt
SyrienDie Regierungsarmee verstärkt ihre Offensive gegen Rebellen bei Damaskus
Das Tal liegt rund 18 Kilometer nordwestlich von Damaskus. Von dort stammt ein Großteil des Wassers, das in der Hauptstadt benötigt wird. Die syrische Armee hat den Rebellen vorgeworfen, die Quellen mit Dieseltreibstoff zu vergiften.
Dem haben die Aufständischen widersprochen. Sie sagen, die Pumpstation sei bei einem Luftangriff zerstört worden. Die syrische Armee fühlt sich nach der Rückeroberung von Ost-Aleppo offenbar ermutigt, nun gegen Rebellen in der Umgebung von Damaskus vorzugehen. Diese fürchten, vor die Alternative gestellt zu werden, im Rahmen eines Abkommen abzuziehen oder Opfer eines massiven Angriffs zu werden. Die Aufständischen haben schon mehrmals in diesem Jahr den Wasserzufluss in die Hauptstadt gedrosselt, um Druck auf die Assad-Führung auszuüben. Zugleich haben sie es der Regierung aber erlaubt, Ingenieure in das von ihnen kontrollierte Gebiet zu schicken, um die Wasserversorgung aufrechtzuerhalten.
Nach Angaben des russischen Außenministers Sergej Lawrow sondiert die syrische Führung derzeit offizielle Gespräche mit Rebellen zur Beendigung der Kämpfe. Es gehe darum, ob eine Konferenz von Vertretern Russlands, der Türkei, des Iran und der syrischen Regierung um Rebellen erweitert werden sollte, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag. Die Gespräche sollen nach Angaben von Russlands Präsident Wladimir Putin in der kasachischen Hauptstadt Astana stattfinden. Offen blieb zunächst, welche Fraktion der in unterschiedliche Gruppen gespaltenen Aufständischen mit den Vertretern Assads diesen Informationen nach verhandelt. Das Hohe Verhandlungskomitee der Aufständischen sagte der Nachrichtenagentur Reuters, es habe keine Kenntnis von Kontakten zwischen syrischer Opposition und Regierung.
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