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Von Gottes Grausamkeit

An die Geschichte von Noah und der Arche erinnert ein Schiff, das seit Freitag im Europahafen ankert: „Viele Kinder kennen doch die tollen Geschichten der Bibel gar nicht mehr“, erläutert sein Erbauer, der Puppenspieler Aad Peters. Tatsächlich passt sein düsteres Hausboot gut zum abgrundtiefen Horror und der wollüstigen Grausamkeit der Arche-Erzählungen, die sich in kanonischer Bibel, diversen Apokryphen und Koran finden. Sie handeln davon, dass Gott die Menschheit per Überschwemmungskatastrophe vernichtet. Bis auf Familie Noah. In deren Oberhaupt, einem Alkoholiker, der im Rausch einen seiner Söhne vergewaltigt hat, erkennt Gott einen Seelenverwandten. Daher rät er ihm, ein Schiff zu bauen, um sich und seine Angehörigen zu retten – nebst einigen Tieren. Goldfische und Kaninchen fungieren als deren Platzhalter auf dem jetzt in Bremen liegenden Kahn. Während in seinem Bauch mit Figuren wie Salomo für Polygamie geworben wird, hat man sich bei der Darstellung göttlicher Grausamkeit auf Andeutungen beschränkt, wie an von Kindern frequentierten Orten zwingend erforderlich. BES

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