: Flucht aus Afrika: Die Fakten
Der Kampf gegen die ungesteuerte Migration aus Afrika hat für die Regierenden in Europa in diesen Monaten höchste Priorität. 25 JournalistInnen – RedakteurInnen, KorrespondentInnen und freie Mitarbeiter der taz – und einige WissenschaftlerInnen haben dazu seit Juli in 21 Ländern recherchiert. Wir wollten wissen: Was genau wird heute getan, um Migration abzuwehren? Wie viel Geld fließt dafür tatsächlich? Was sind die Folgen für die Menschen in Afrika, für Flüchtlinge, für Arbeitsmigranten? Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer dieser Politik?
Einzelne Beiträge waren seit dem 17. November in der taz zu lesen. Zum von der UNO ausgerufenen Internationalen Tag der Migranten am 18. Dezember veröffentlichen wir heute die gesamten Rechercheergebnisse auf einer eigens programmierten, interaktiven Webseite: taz.de/migrationcontrol.
Es ist die umfassendste Dokumentation zur europäischen Migrationskontrolle, die es gibt. Nachzulesen sind detaillierte Länderreports zur EU, den acht wichtigsten europäischen Geberstaaten und Israel sowie 26 afrikanischen Staaten und der Türkei. Es gibt Hintergrundberichte zu den wichtigsten Themen: Zahlungen, Entwicklungshilfe, Frontex, Internierung, Geschichte, Rüstung, Abschiebung, Diplomatie und Biometrie. Zu lesen sind afrikanische Stimmen, Interviews, Reportagen und Features – insgesamt rund 100 Texte, oft vor Ort recherchiert. Viele sind ab sofort online, weitere folgen in den nächsten Wochen. Zudem haben wir einen großen Teil der diesen Abkommen zugrunde liegenden Vertrags- und internen Strategiepapiere beschafft, darunter geheime Dokumente. Auch sie sind aufbereitet auf der Webseite zu finden. Die Auslagerung der europäischen Migrationskontrolle betrifft viele Menschen. Doch die haben meist nur wenige Möglichkeiten, sich darüber zu informieren. Unsere Webseite wird deshalb Anfang 2017 komplett auf Englisch und Französisch online gehen. Außerdem planen wir, die Webseite aktuell zu halten und 2017 um Osteuropa und den Nahen/Mittleren Osten zu erweitern.
Für das Projekt wurden wir freigestellt: taz-Reporter Christian Jakob, taz-Korrespondentin Simone Schlindwein und taz-Online-Chef Daniél Kretschmar. Grundfinanzierung für die Zusatzkosten war das „Kartografen“-Recherchestipendium des Vereins Fleiß und Mut e. V., das von der Mercator-Stiftung bezahlt wird. Die Übersetzung der Inhalte zahlte die Heinrich-Böll-Stiftung. Die Kosten für den Beitrag der Londoner NGO Statewatch, die viele Originaldokumente zusammengetragen hat, bezahlt zur Hälfte Pro Asyl (Frankfurt). Einen Teil der Kosten für die Programmierung und Gestaltung der Webseite übernahm die Berliner NGO Sea Watch sowie die Hamburger stiftung :do. Einen Teil der Recherchehonorare übernahm die taz Panter Stiftung, einen Teil der Reisekosten der Auslandsrecherchefonds der taz.
Unentgeltlich Informationen zur Verfügung gestellt haben uns u. a. medico international (Frankfurt), das Global Detention Project (Genf), das Observatoire Migration (Lomé), Migreurop (Paris) sowie das Netzwerk Afrique Europe Interact (Bamako). Unentgeltliche Hilfe bei der Übersetzung leisteten Studierende der Universitäten Wien und Leeds im Rahmen des Projekts „taz international“.
Christian Jakob, Daniél Kretschmar, Simone Schlindwein
Impressum
Redaktion:Dominic Johnson
Fotoredaktion:Petra Schrott
Grafik:Stefanie Weber
Layout:Nadine Fischer
![](https://taz.de/private/picture/5363972/516/216685.jpg)
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