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Fast 100 Tote nach Erdbeben

INDONESIEN Wieder trifft schweres Beben die Provinz Aceh in Nordsumatra. Suche nach Überlebenden

MEREUDU ap | Bei einem schweren Erdbeben im Norden der indonesischen Insel Sumatra sind mindestens 97 Menschen ums Leben gekommen. Vier weitere konnten am Mittwoch lebend aus Trümmern gerettet werden, wie der Militärchef der Provinz Aceh, Tatang Sulaiman, sagte. Tausende Dorfbewohner, Soldaten und Polizisten beteiligten sich in der schwer getroffenen Stadt Meureudu im Bezirk Pidie Jaya an der Suche nach Verschütteten. Von vier oder fünf Menschen wisse man, wo sie verschüttet seien, sagte Sulaiman. Unklar sei aber, ob sie noch lebten.

Bei dem Beben wurden laut Nationaler Katastrophenschutzbehörde mehr als 600 Menschen verletzt. Etwa 245 Gebäude, darunter 14 Moscheen, wurden zerstört oder schwer beschädigt, die meisten befanden sich im Bezirk Pidie Jaya. Straßen rissen auf, Strommasten stürzten um.

Das Beben hatte sich am Mittwoch gegen fünf Uhr morgens etwa 19 Kilometer südöstlich von Sigli, einem Ort an der nördlichen Spitze von Aceh, in 17 Kilometern Tiefe ereignet. Die US-Erdbebenwarte gab seine Stärke mit 6,5 an.

Die bebende Erde rief in vielen Einwohnern schlimme Erinnerungen an den zweiten Weihnachtstag 2004 wach, als ein schweres Erdbeben in der Region einen verheerenden Tsunami auslöste. Damals wurden allein in Aceh mehr als 100.000 Menschen getötet. „Es war sehr schlimm, die Erschütterungen fühlten sich noch stärker an als das Erdbeben von 2004“, sagte Musman Aziz, ein Einwohner von Meureudu. „Ich hatte solche Angst, dass der Tsunami kommen würde.“ Riesenwellen gab es diesmal aber nicht.

Der Verwaltungschef von Pidie Jaya, Aiyub Abbas, bat dringend um schweres Gerät, um große Trümmerbrocken bewegen zu können. Indonesien wird regelmäßig von Erdbeben erschüttert. Der Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring mit äußerst vielen Vulkanen.

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