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UNO: IS verschleppt 300 Geiseln

GENF/BERLIN epd/taz | Der unter militärischem Druck stehende „Islamische Staat“ (IS) hat sich laut UNO neuer schwerer Verbrechen schuldig gemacht. Die Extremisten hätten mindestens 295 ehemalige irakische Soldaten in der Region rund um Mossul verschleppt, teilte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte UNHCR am Dienstag in Genf mit.

Das Schicksal der Verschleppten sei unklar, hieß es beim ­UNHCR weiter. Seit Beginn der Offensive der irakischen Armee und ihrer Verbündeten vor mehr als drei Wochen gegen die IS-Hochburg Mossul entführten die Dschihadisten laut UNO Tausende Menschen und töteten Hunderte. Der „Islamische Staat“ missbrauche die Entführten als menschliche Schutzschilde gegen die vorrückenden Regierungstruppen. Wie die UN-Menschenrechtsorganisation am Dienstag weiter bekannt gab, zwangen die Dschihadisten des IS auch 1.500 Familien, sie bei ihrem Rückzug aus Hammam al-Alil zu begleiten.

Ravina Shamdasani, die Sprecherin des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, sagte, die verschleppten Personen würden vermutlich als lebende Schutzschilde eingesetzt oder je nach ihrer Religion oder sonstigen Zugehörigkeit getötet werden. Insgesamt seien bislang mehr als 35.000 Menschen vor den Kämpfen zwischen der Armee und dem IS geflohen.

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