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„Schule als Präventionsort“

Islamismus Der Umgang mit der Radikalisierung von Jugendlichen war Thema einer Fachtagung

Im Kampf gegen die islamistische Radikalisierung einer wachsenden Zahl junger Leute muss Niedersachsen aus Expertensicht die Schulen stärken. „Hier sind zu wenig Ressourcen da“, sagte der Osnabrücker Islamwissenschaftler Michael Kiefer am Mittwoch bei einer Fachtagung des Landespräventionsrates in Hannover.

In großen Schulen müssten die Sozialarbeit erheblich ausgeweitet sowie die Fachkräfte und Lehrer nachqualifiziert werden. Ein Sozialarbeiter in einer Berufsschule mit 3.000 Schülern reiche nicht aus, sagte Kiefer.

„Die Schule ist mit Abstand der wichtigste Präventionsort“, die Schüler verbrächten dort die meiste Zeit des Tages, sagte Kiefer, der an den landesweiten Präventionskonzepten in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mitgearbeitet hat. Alleine seien die Schulen aber mit der Islamismusprävention überfordert.

Mehrere erfolgreiche Konzepte im Kampf gegen eine Radikalisierung junger Leute präsentierte auf der Tagung die Stadt Wolfsburg, von wo aus sich eine größere Zahl junger Salafisten nach Syrien aufmachte. So versuche die „Dialogstelle Jugendschutz“ in Zusammenarbeit mit Polizei und Verfassungsschutz, sich um jeden Radikalisierungsfall individuell zu kümmern, sagte Stadträtin Iris Bothe. In Wolfsburg betreffe die Radikalisierungsproblematik junge Männer der dritten Generation aus der tunesischen Gemeinschaft. Während die Eltern es oft beruflich und gesellschaftlich zu viel gebracht hätten, hätten deren Söhne massive Identitätsprobleme.

Um Kommunen und andere im Kampf gegen Radikalisierung zu stärken, schuf der Landespräventionsrat vor gut einem Jahr ein spezielles Beratungsangebot zum Islamismus. Kommunen dieses Expertenwissen verfügbar zu machen, war Ziel der Fachtagung. (dpa)

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