: USA, Kanada und Mexiko bekommen Klimarüffel
WELT Vereinte Nationen mahnen Staaten zu mehr Anstrengungen gegen Erderwärmung. Lob für EU
„Die Wissenschaft zeigt, das wir uns schneller bewegen müssen“, sagte Unep-Direktor Erik Solheim. Sonst drohten vielerorts Hunger, Krankheiten und Konflikte als Folge der Erderwärmung.
China, der EU und Indien wird in dem UN-Bericht bescheinigt, auf gutem Weg zu sein und bestehende Klimaversprechen bis 2020 einzuhalten. Die USA, Kanada und Mexiko hingegen müssten ihre Anstrengungen erhöhen. In dem „Emissions Gap Report 2016“ heißt es, der für 2030 erwartete Ausstoß von Treibhausgasen müsse um ein Viertel sinken, um die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts auf 2 Grad zu begrenzen. Doch steuere die Welt für 2030 auf einen Ausstoß mit einem Erwärmungspotenzial von 54 bis 56 Gigatonnen Kohlenstoffdioxid zu. Notwendig wäre aber eine Reduzierung auf 42 Gigatonnen.
Über 190 Staaten hatten sich beim Pariser Klimagipfel im Dezember 2015 dazu verpflichtet, die globale Erwärmung auf „deutlich unter 2 Grad“ oder besser noch auf 1,5 Grad zu begrenzen. In Marrakesch beginnt am Montag die nächste Weltklimakonferenz.
Deutschland hinkt zumindest seinen selbst gesteckten Zielen hinterher. Am Dienstag hatte Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) erklärt, der Klimaschutzplan 2050 könne erst im Dezember verabschiedet werden. Eigentlich sollte er in Marrakesch stehen.
Auch die Ankündigung, bis zum Jahr 2020 rund 40 Prozent weniger Treibhausgase auszustoßen als 1990, ist mit den derzeitigen Bemühungen nicht zu erfüllen. Klimabezogene Naturgefahren haben allein in Deutschland laut einem aktuellen Bericht zwischen 1970 bis 2014 volkswirtschaftliche Schäden in Höhe von mehr als 90 Milliarden Euro verursacht.
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