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Bahn pleite, Land zahlt

VERKEHR Niedersachsen leiht der Bahn für den Wiederaufbau der Friesenbrücke 30 Millionen

Die im Dezember von einem Frachtschiff zerstörte Friesenbrücke über die Ems wird mit Unterstützung Niedersachsens wieder aufgebaut. Hierzu gewährt das Land der Deutschen Bahn einen zinslosen Kredit über 30 Millionen Euro, der ab dem Jahr 2020 zurückgezahlt werden soll. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten Bahnchef Rüdiger Grube und Niedersachsens Verkehrs-Staatssekretärin Daniela Behrens (SPD) im ostfriesischen Weener.

Deutschlands längste Klappbrücke war zusammengestürzt, nachdem sie von dem Frachter „Emsmoon“ gerammt worden war. Die Staatsanwaltschaft Aurich hat Strafbefehle gegen den 53-jährigen Kapitän und einen 57-jährigen Lotsen beantragt: Der Lotse soll ohne Durchfahrerlaubnis des Brückenwärters auf das 335 Meter lange Bauwerk zugehalten haben. Der Kapitän habe weder einen Ausguck noch den Radar eingesetzt.

Über die Friesenbrücke läuft die Bahnstrecke zwischen Leer und Groningen. Wichtig ist sie auch für Fußgänger und Radfahrer, die einen Weg neben den Gleisen nutzen konnten. Aktuell verkehrt dort lediglich ein Omnibus-Ersatzverkehr – Radtouristen dagegen fehlt die wichtige Verbindung.

Der Brückenneubau soll frühestens 2020 fertig werden. Finanziert wird er zunächst aus sogenannten Regionalisierungsmitteln, die der Bund dem Land zur Förderung des öffentlichen Nahverkehrs zur Verfügung stellt. Zwar sei die Landesregierung „irritiert“, dass die Bahn den Neubau nicht sofort aus eigenen Mitteln bezahlen könne, sagte ein Sprecher von SPD-Verkehrsminister Olaf Lies. Mit dem 30-Millionen-Kredit an das Staatsunternehmen habe sich das Ministerium aber für einen „konstruktiven Weg“ entschieden, um die Verbindung schnellstmöglich wiederherzustellen. wyp

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