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Neue Todeszahlen aus dem Bürgerkrieg

Syrien Mehr als 300.00 Menschen getötet. Waffenstillstand intakt. Russischer Kontrollposten in Aleppo

DAMASKUS/ALEPPO dpa/afp | Die von den USA und Russland ausgehandelte Waffenruhe für Syrien ist am Dienstag zunächst weitgehend eingehalten worden. In der umkämpften Stadt Aleppo und in der Hauptstadt Damaskus blieb es in der Nacht ruhig, wie Korrespondenten berichteten. Auch aus anderen Provinzen wurden keine neuen Gefechte gemeldet. Die neuerliche Waffenruhe war am Montagabend mit Einbruch der Dunkelheit in Kraft getreten.

Die Einwohner Aleppos nutzten die Feuerpause, um das islamische Opferfest Eid al-Adha zu feiern. „Wir werden normalerweise die ganze Nacht von den Flugzeugen wachgehalten, aber letzte Nacht konnten wir Gott sei Dank alle schlafen“, sagte der Oppositionsaktivist Hassan Abu Nuh in der von Aufständischen kontrollierten Stadt Talbisseh in der Provinz Homs. Ähnlich äußerten sich Aktivisten in der Provinz Idlib.

Russland baut seine Überwachung der Waffenruhe nahe Aleppo aus. Es sei eine mobile Beobachtungsstelle eingerichtet worden, sagte Oberst Sergei Kapizyn am Dienstag laut der Agentur Interfax. Während der Feuerpause sollen per Videokonferenzen täglich Informationen über die Lage auf der Castello-Straße weitergegeben werden.

Zudem seien in der Stadt Hama operative Gruppen der russischen Militärs stationiert. Die Castello-Straße diene als Hauptverbindung für humanitäre Güter nach Aleppo, sagte Kapizyn. Derzeit werde ein Kontrollpunkt der Hilfsorganisation Roter Halbmond eingerichtet.

Im syrischen Bürgerkrieg sind in den vergangenen fünfeinhalb Jahren laut Aktivisten mehr als 300.000 Menschen getötet worden. Wie die Syrische Beo­bachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag mitteilte, habe sie 301.781 Todesfälle dokumentiert. Mutmaßlich seien jedoch mehr als 430.000 Menschen in dem Konflikt gestorben.

Unter den über 86.000 toten Zivilisten seien auch über 10.000 Kinder. Außer den ­Hunderttausenden Toten löste der Bürgerkrieg die größte Flüchtlingsbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg aus.

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