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BAHN AUF PRÄVENTIONSKURS: VANDALISMUS IST UNCOOL

Die Deutsche Bahn klagt über einen dramatischen Anstieg von Vandalismus in Zügen und Bahnhöfen. Die Beseitigung der Schäden koste rund 50 Millionen Euro. Da muss die Bahn natürlich handeln – und weil solche Missetäter bekanntlich kaum im Zaum zu halten sind, fährt sie dabei ganz schwere Geschütze auf. Eine bundesweite Aufklärungskampagne soll „Jugendliche aufrütteln und den Vandalismus eindämmen“. Ein „Präventionszug“ startete deshalb am Montag in Nürnberg und soll in den nächsten Wochen in Braunschweig, Leipzig, Magdeburg, Essen, Dortmund und Köln Station machen. Das funktioniert bestimmt genauso gut, wie die Aufkleber in der Berliner S-Bahn, welche schon so manchen hartgesottenen Vandalen bekehrt haben. Die Scheibenkratzer warnt man da, nicht mit „voll peinlichem“ Vandalismus die „Kohle für den neuen Player“ aufs Spiel zu setzen. Angesichts solcher nervtötend-naiver Präventionskampagnen kann man es ja keinem Vandalen verdenken, wenn er nur noch ans Kaputtmachen denkt. Man möchte förmlich selbst ein paar Aufklärungswaggons demolieren.

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