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Umwelt Deutscher Aussteiger löst Großfeuer in Naturpark auf La Palma ausGroßes Geschäft, furchtbare Folgen

Santa Cruz de La Palma dpa | Eigentlich wollte sich ein Deutscher nur erleichtern, als er in den Hügeln über der Gemeinde Jedey auf der Kanareninsel La Palma sein Geschäft erledigte. Doch dann kam alles ganz anders. Statt dass beim Verbrennen des verwendeten Toilettenpapiers nur die Spuren verwischt wurden, lösten die züngelnden Fetzen auf dem ausgedörrten Boden des Kiefernwaldes in Windeseile ein Feuer aus. Mit dramatischen Folgen.

„S. S. V.“, so die Initialen des nach Medienberichten in einer Höhle lebenden mutmaßlichen Aussteigers, hatte seine Notdurft nach Erkenntnissen der Behörden am Mittwoch gegen 14 Uhr verrichtet. Abends wurde er von einer Polizei­pa­trouil­le an einer Landstraße in der Nähe des Brandherdes gefasst.

Dann breitete sich das Feuer aus: Am Freitag hatten die Flammen schon an die 2.500 Hektar Waldfläche in Teilen des Naturparks Cumbre Vieja in Mitleidenschaft gezogen – und einen 54 Jahre alten Forstbeamten das Leben gekostet.

Rund 2.500 Menschen, deren Häuser von dem Feuer bedroht waren, mussten am Donnerstag und Freitag vorsorglich in Sicherheit gebracht werden. Hundertschaften der Feuerwehr kämpften mit schwerem Gerät gegen die Flammen an. Eingesetzt wurde dabei auch sieben Hubschrauber und ein Löschflugzeug. Starker Wind behinderte die Löscharbeiten. Sorgen bereiteten auch die steigenden Temperaturen und die geringe Luftfeuchtigkeit. Die Gegend ist hügelig und nur schwer zugänglich. Graue Rauchsäulen stiegen in den Himmel auf.

Der Deutsche „ohne bekannten Wohnsitz“ sei geständig, hieß es. Brandstifter können in Spanien bei Gefährdung von Menschen zu bis zu 20 Jahren Freiheitsentzug und zu hohen Geldstrafen verurteilt werden. Da der Deutsche aber noch vor einer größeren Ausbreitung des Feuers ertappt wurde, wären im Fall einer Verurteilung wohl ­lediglich sechs bis zwölf Monate Freiheitsentzug fällig. Wald­ingenieure forderten höhere Strafen für die „Umweltterroristen“.

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