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Apiformes tazzis – die taz-Bienen-NewsHonig – lieblich, klar und sanft

Unterschiedlicher könnten sie nicht sein, die beiden Bienenvölker, die seit einigen Wochen auf dem taz-Dach stehen. Das eine ist eher gemütlich, entwickelt sich ganz gut, aber gemächlich. Die Königin legt Eier, Bienchen schlüpfen, krabbeln rege durch den Stock, bauen Waben, füttern die Brut, fliegen ein und aus und produzieren leckeren Honig. Alles bestens, aber ohne Stress eben.

Das andere Volk will es richtig wissen. Effizienz pur. Die Königin sorgt für Nachwuchs ohne Ende und dieser für randvolle Honigwaben. Da wir den Honig von beiden Völkern gemeinsam schleudern wollten, haben wir gewartet, bis das gemütliche von beiden einen Honigraum voll hat. Dieser steht ganz oben auf dem Bienenvolk; darunter in den beiden Holzkisten sind die Brutwaben. Bis es so weit war, haben wir den Honiggroßproduzenten der beiden einfach immer mehr Honigräume gegeben und siehe da: Als wir kürzlich ernteten, waren es dann schon drei. Ein wahrer Honigwabenturm ist so entstanden, den wir dann Stück für Stück abgetragen haben.

Als er dann in der Schleuderküche ankam, war die Spannung groß. Wie wird der Honig schmecken? Noch mild von Kastaniennektar und Robinie? Oder schon nach den kräftigen Hauptstadtlinden? Denn die Linden, von denen es in Berlin besonders viele und mehrere Sorten gibt und die sich in der Blütezeit aneinanderreihen, stehen nun in voller Pracht.

Ergebnis nach dem ersten Entdeckeln der Waben und dem ersten Schleudergang: Fruchtig-mild tropfte der erste Honig vom taz-Dach des Jahres 2016 aus dem Hahn der Schleuder. Von Linde ist noch nichts zu schmecken. Er ist lieblich klar, sanft auf der Zunge und lässt viel Robinie durchschmecken. So bleibt er wohl auch lange Zeit flüssig.

Jana Tashina Wörrle, freie Journalistin, Imkerin und Be­treuerin der taz-Bienen

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