: Weniger Einbürgerungen, aber 107.200 neue Deutsche
Pass Nur 2 Prozent derjenigen, die ihn haben könnten, wollten ihn zuletzt auch
Damit wollten zuletzt nur 2,2 Prozent aller Ausländer, die die Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllt haben, einen deutschen Pass. Dafür muss man unter anderem mindestens zehn Jahre in Deutschland leben. Am häufigsten wurden Türken eingebürgert (19.700), gefolgt von Polen (5.900) und Ukrainern (4.200).
Die Entwicklung innerhalb Deutschlands verlief – wie schon in den Jahren zuvor – uneinheitlich. 2015 gab es in zehn Bundesländern mehr Einbürgerungen, in sechs Ländern weniger. Den höchsten Anstieg hatte Baden-Württemberg mit 4,4 Prozent mehr Einbürgerungen. Den größten Rückgang gab es in Nordrhein-Westfalen (1.200 Personen oder 4,2 Prozent weniger) und Hessen (800 oder 6,6 Prozent weniger).
2015 wurden mehr Menschen aus EU-Mitgliedsländern eingebürgert, die Zahl der Einbürgerungen aus EU-Kandidatenländern sank. „Dies ist jedoch wie schon in den Vorjahren fast ausschließlich die Folge der rückläufigen türkischen Einbürgerungen“, erklärte Destatis-Mitarbeiter Gunter Brückner.
Wie gut das Potenzial für eine Einbürgerung ausgeschöpft wird, hängt stark von den Herkunftsländern ab. EU-Bürger entscheiden sich verhältnismäßig selten dafür: Nur 1,4 Prozent der Berechtigten wurden 2015 Deutsche. Die höchsten Anteile gab es bei Menschen aus Kamerun, von denen sich fast jeder Vierte, der die Voraussetzungen erfüllte, einbürgern ließ. Bei Menschen aus Syrien, Irak oder Afghanistan lag die Quote dagegen nur um die 11 Prozent.
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