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„Das war völlig unerwartet“

Fansache (12) Team­anhänger über die EM. Heute: Kroatien

Ivan Pelivan

wurde im ehemaligen Jugo­slawien geboren und kam im Alter von drei Monaten nach Deutschland. Er wuchs in Berlin auf und ist Geschäftsführer des Sportvereins SD Croatia Berlin.

taz: Ivan, was macht die kroatischen Fans aus?

Ivan Pelivan:Wir haben in Berlin eine sehr stolze und euphorische Fangemeinde, die immer für Stimmung gut ist. Leider gibt es in den Stadien auch ein paar Chaoten, die der Verband nicht zum Schweigen kriegt – da passieren immer wieder unschöne Vorkommnisse. Das macht uns schon etwas verbittert, denn das wirft ein schlechtes Licht auf uns, obwohl die Mehrheit friedlich ist.

Wo in Berlin kann man denn die friedlichen Fans in Aktion erleben?

Am besten in einem der kroatischen Cafés. Ein guter Ort ist zum Beispiel das Café Monaco in Schöneberg, da gibt es ein kleines Public Viewing mit einer Menge Publikum und toller Stimmung.

Guckst du selbst auch im Café?

Nein, ich gucke meistens zu Hause mit der Familie. Da habe ich meine Ruhe. Ich glaube außerdem, dass die Mannschaft dann besser spielt.

Abergläubisch?

Das ist der einzige Aberglaube, den ich habe. Alle anderen Glücksbringer habe ich mir abgewöhnt, ich trage nicht mal mehr ein Trikot. Das überlasse ich meinem Sohn.

Am Samstag haben auch Glücksbringer nichts genützt: Ihr seid gegen Portugal ausgeschieden.

Ja, das war völlig unerwartet. Ich hatte damit gerechnet, dass wir mindestens ins Viertelfinale kommen, wenn nicht sogar ins Halbfinale. Dann hätten wir mit einem Autokorso den Ku’damm gestürmt. Jetzt ist der Traum vorbei.

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