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Spätzünder

Tränen Dimitri Payet, Traumtorschütze für Frankreich

Payet Foto: dpa

Die Fans aus West Ham kanalisierten ihre Liebe in einem Fanchant: „Dimitri Payet! Dimitri Payet! You just don’t understand, he’s better than Zidane, we’ve got Dimitri Payet!“ Ob sie ihren Lieblingsspieler auch behalten dürften, ist allerdings fraglich. Denn seit Freitagabend ist der Franzose auch bei Real Madrid beliebt.

Grund dafür ist zum einen sein Traumtor zum Frankreich-Sieg in der vorletzten Minute gegen Rumänien. Zum anderen seine Auswechslung kurz danach: Unter Tränen und schluchzend verließ er das Feld. Später sagte er: „Der ganze Druck ist in dem Moment abgefallen.“

Der Grund für die Tränen des Dimitri Payet war die Achterbahnfahrt, die der bereits 29-Jährige seine Karriere nennt. Lange Zeit galt er als schlampiges Talent. Das 2:1 war erst sein viertes Tor im 20. Spiel für Frankreich.

Als er vor der Saison zu West Ham wechselte, nicht jedoch zum Champions-League-Teilnehmer Arsenal, sah es noch so aus, als neige sich seine Karriere dem Ende entgegen. Zu wechselhaft seien Payets Leistungen, meinte Arsenal-Trainer Arsène Wenger. Doch weit gefehlt: Payet ist einer der Topscorer der Premier League. 2015/16 kam er auf neun Tore und zwölf Assists.

Der Linksschuss gegen die Rumänen ist der Höhepunkt in Payets Fußballleben. Es begann mit zwölf Jahren, als er von La Réunion, seiner Heimatinsel im Indischen Ozean, in das französische Nachwuchsinternat von Le Havre wechselte. Und es könnte dort enden, wo ihn die Fans von West Ham sowieso schon sehen. Bei Zinedine Zidane. Der ist Trainer bei Real Madrid. Gareth Joswig

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