Gauck geht – wer kommt?

Die taz präsentiert vier KandidatInnen für das höchste Amt im Staat, die für ein weltoffenes und soziales Deutschland einstehen könnten

Navid Kermani

Der Schriftsteller kann Kultur, Politik, Islam

Foto: Lukas Barth/imago

Pathos kann er: das hat er mit seinen Reden zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels (2015) und zum 65. Jahrestag des Grundgesetzes (2014) im Deutschen Bundestag gezeigt. Mit seinen Ausführungen über die sprachliche Schönheit der deutschen Verfassung rührte er sogar manche Abgeordnete zu Tränen.

Mehrmals mahnte er eine andere Flüchtlingspolitik an, die den viel beschworenen Werten Europas gerecht wird. Der Kölner Intellektuelle bewegt sich elegant „zwischen Kafka und Koran“, zwischen Politik und Kultur und spricht auch ein bürgerlich-konservatives Publikum an. Und natürlich wäre allein schon seine Nominierung Signal dafür, dass der Islam inzwischen selbstverständlich zu Deutschland gehört.Daniel Bax