KINDER

KinderSylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen

Dass Berlin eine so grüne Stadt ist, ist ein großer Schatz. Den zu bestaunen und zu erleben, lädt am Wochenende der „Lange Tag der Stadtnatur“ ein. Bei 500 Veranstaltungen an 150 Orten in 26 Stunden will der Tag ein klein wenig geplant sein. Das Freilandlabor Britz unternimmt im Britzer Garten für Familien mit Kindern ab sechs Jahren am Samstag eine Führung zu „Tieren in der Nacht“. Von 21 bis 23 Uhr lauern sie Fuchs, Eule und Fledermaus auf. Am Sonntag nimmt das Freilandlabor um 13 Uhr auf den weitläufigen Wiesen des Tempelhofer Felds Insekten unter die Lupe: „Was hüpft und krabbelt denn da?“ (Haupteingang Oderstraße, an der roten Infosäule). Eine Wanderung durch den Tegeler Forst führt am ältesten Baum Berlins vorbei, es gibt Workshops, in denen Bumerangs hergestellt werden, in anderen fertigen die Kinder Bögen. An mehreren Orten können Kinder die sehr lebendige Berliner Imkerkultur kennenlernen und erfahren, welches Gestrüpp essbar ist, oder sie paddeln im Kanu die Dahme rauf und runter. Sie gehen auf „Großstadtsafari im Tiergarten“ oder wohnen früh morgens der Natur beim Erwachen bei (alle Veranstaltungen: www.2016.langertagderstadtnatur.de).

Am Sonntag bleiben wir beim „Thementag Wolle“ im Museumsdorf Düppel der Natur ganz nah. Die Wolle der frisch geschorenen Skudden – so nennt sich die alte Schafsrasse, die auf Düppel lebt – wird ab 10 Uhr verarbeitet: gesponnen, gefilzt, gewebt, gefärbt und genäht. Kinder können so an einem Ort innerhalb weniger Stunden den kompletten Produktionsprozess eines wollenen Gewands nachvollziehen. Das klingt fast nach einmaliger Gelegenheit. Und da es auf Düppel auch immer ein wenig mystisch zugeht, erzählt die Märchenhexe Silberzweig herzerwärmende Geschichten – während die Kids das Filzen üben (Eintritt bis zwölf Jahre frei, Familien 6 €).

Als Modest Mussorgsky 1874 in Sankt Petersburg eine Ausstellung mit Bildern seines Freundes Victor Hartmann ansah, lösten die Bilder in ihm eine Fülle musikalischer Vorstellungen aus, die er in seinem Werk „Bilder einer Ausstellung“ für die Nachwelt festhielt. Am Sonntag verwandelt das Kinderkonzert des rbb den großen Sendesaal des Hauses des Rundfunks um 12 Uhr in ein „Musikalisches Museum“, wenn die Kinder ab sechs Jahren gemeinsam mit dem Deutschen Symphonie Orchester Bilder wie „Der Gnom“ oder „Die Tuilerien (Spielende Kinder im Streit“) mit den Ohren sehen. Ab 10.30 Uhr können Kids im Open House die im Konzert zu hörenden Instrumente aus der Nähe betrachten und sogar ausprobieren (Karten: 97993-84999, Kinder 4 €, Erwachsene 10 €).