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Brutale Gruppenvergewaltigung in Rio

Brasilien Mehrere Verdächtige nach Verhör wieder frei. 16-Jährige laut Familie in eine Falle gelockt

RIO DE JANEIRO afp | Nach der schockierenden Gruppenvergewaltigung einer 16-Jährigen in Brasilien haben die Behörden des Landes mit Hochdruck nach den Tätern gefahndet. Die Militärpolizei rückte am Wochenende mit 70 Beamten zu einem Großeinsatz in einem Armenviertel westlich von Rio de Janeiro aus, um für das Verbrechen Verantwortliche zu finden. Seit Freitag wurden vier Verdächtige verhört, aber alle kamen wieder frei. Handyaufnahmen von der Tat waren am Mittwoch im Internet aufgetaucht und hatten Entsetzen verbreitet.

Darauf ist eine junge Frau zu sehen, wie sie nackt, blutend und offenbar bewusstlos auf einem Bett liegt. Eine männliche Stimme brüstet sich in dem Video damit, dass die 16-Jährige „von mehr als 30 Typen vergewaltigt“ worden sei. Nach Angaben ihrer Familie war die 16-Jährige vor einer Woche in eine Falle gelockt, unter Drogen gesetzt und dann missbraucht worden. Es soll sich um einen Racheakt eines Exfreundes gehandelt haben. Laut Medien ist der Teenager Mutter eines dreijährigen Kindes.

Die 16-Jährige selbst sagte bei der Polizei aus, sie sei von 33 Bewaffneten in einem Armenviertel im Westen von Rio sexuell missbraucht worden. Der mit den Ermittlungen betraute Beamte Alessandro Thiers sagte zu dem Fall, es werde geprüft, ob das Opfer den Vorgängen womöglich zugestimmt habe, ob es unter Drogen gesetzt worden sei und ob sich alles „wirklich so zugetragen“ habe. Die Anwältin der 16-Jährigen, Eloisa Samy Santiago, forderte die sofortige Absetzung des Beamten. Dieser habe die Vergewaltigte auch gefragt, ob sie die Angewohnheit habe, „an Orgien teilzunehmen“.

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