piwik no script img

Einsätze vom Kosovo bis Afghanistan

Missionen 3.400 Soldaten sind in 16 Auslandseinsätzen. Weitere Truppen sind in Osteuropa bei Manövern unterwegs

BERLIN taz | Die Zahl der Bundeswehreinsätze ist in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen. Aktuell führt die Armee 16 Auslandseinsätze im engeren Sinne durch, rund 3.400 Soldaten sind dabei eingesetzt. Die größten Missionen sind noch immer die in Afghanistan und im Kosovo. Zuletzt kam im vergangenen Jahr der Einsatz gegen die Terrormiliz IS hinzu. 273 deutsche Soldaten liefern unter anderem Luftbilder aus dem Irak und Syrien an die Alliierten. Außerdem betanken Bundeswehrflugzeuge die Kampfjets verbündeter Staaten, die IS-Stellungen angreifen.

Weitere Aufgaben könnten in Nordafrika auf die Bundeswehr zukommen: Zum einen gibt es in der CDU Überlegungen, auch in Libyen Aufklärungsflüge über IS-Gebieten durchzuführen. Zum anderen gibt es im Verteidigungsministerium Pläne, libysche Soldaten auszubilden - allerdings nicht in dem Bürgerkriegsland selbst, sondern im relativ sicheren Tunesien. Beide Einsätze werden aber frühestens dann beginnen, wenn sich die vom Westen gestützte neue Einheitsregierung in Tripolis einigermaßen etabliert hat.

Neben den 16 genannten Missionen gibt es weitere Auslandseinsätze ohne offizielles Mandat. Nicht mitgezählt wird zum Beispiel der Nato-Einsatz gegen Schlepper und Flüchtlinge im Ägäischen Meer. Seit zwei Monaten ist dort auch ein Bundeswehrschiff im Einsatz: Der Gruppenversorger Bonn mit einer Besatzung von über 200 Mann und Frau.

Ebenfalls nicht mitgezählt werden Übungen in den östlichen Nato-Staaten. Um Russland abzuschrecken, ist die Bundeswehr dort seit der Ukraine-Krise aktiver als zuvor. In diesem Jahr sind in der Region 21 Übungen mit deutscher Beteiligung geplant, über 5.000 deutsche Soldaten werden daran teilnehmen.

Die Risiken sind in den Übungen zwar geringer als in einem richtigen Einsatz, der Aufwand allerdings ähnlich groß. Auf dem Nato-Gipfel Anfang Juli in Warschau könnte sich die Bundesregierung zudem dazu bereit erklären, künftig noch mehr Truppen ins Baltikum zu schicken. Damit würde sie Erwartungen der Bündnispartner erfüllen.

Immerhin: Eine Aufgabe darf die Bundeswehr demnächst wieder aufgeben. Seit dem vergangenen Jahr sind viele Soldaten in der Flüchtlingshilfe im Inland aktiv. Sie leisten Amtshilfe und unterstützen andere Behörden unter anderem bei der Registrierung neu ankommender Flüchtlinge. Ab dem Sommer soll sie sich nach dem Willen von Ursula von der Leyen aus dieser Aufgabe wieder zurückziehen. Tobias Schulze

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen