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KINDER

KinderSylvia Prahlsucht nach den schönsten Spielsachen

Stickerbücher zu mar­kan­ten Themenbereichen wie „Traumhochzeit“ oder „Tänze aus aller Welt“ sind bei uns schnell verarbeitet. Und auch auf der Straße entgeht meiner Tochter kaum ein Aufkleber. Die Bedeutungen der meisten sind schnell erklärt, schwieriger ist es bei denen, die wir aus politischen Gründen entfernen müssen, aber das ist jede Mühe wert. Aufkleber mit Hass- und Hetzbotschaften haben eine lange traurige Tradition und sind Thema der Ausstellung „Angezettelt. Antisemitische und rassistische Aufkleber von 1880 bis heute“ im Deutschen Historischen Museum. Am Sonntag können Familien mit Kindern ab 8 Jahren bei „Kleb dagegen. Mach Druck für eine demokratische Öffentlichkeit“ um 14 Uhr erfahren, welche Botschaften Aufkleber in den letzten 140 Jahren verbreitet haben, diskutieren Hassbotschaften von heute und erörtern, welche Reaktionen es auf sie gibt – oder geben sollte. In der Werkstatt werden dann eigene Botschaften erdacht und zur Verbreitung auf Stickern festgehalten (2 € plus Eintritt Museum, Treffpunkt vor dem Ausstellungseingang).

Vom anonymen Hingucker zum persönlichen Statement werden Botschaften auf Textilien, zumindest wenn man sie anzieht. Da kann ein weißer Elefant auch schon mal Verwirrung stiften. Im Programm „Isaac und der weiße Elefant Abul Abbas“ im Jüdischen Museum gehen Kinder ab 6 Jahren am Sonntag um 11 Uhr auf „Eine Reise nach Bagdad mit Textil-Workshop“.Dabei erfahren sie zunächst, dass und wie Seide, Samt und Baumwolle im Mittelalter aus dem Orient nach Deutschland kamen, und dass es einen Kaufmann namens Isaac gab, der Karl dem Großen einen weißen Elefanten mitbrachte – und warum! Besagten Dickhäuter entwerfen sie hernach selbst und applizieren ihn dann auf ein Textilbild (Museumseintritt plus 3 €).

Nicht nur geschriebene Botschaften üben Einfluss auf uns aus, Farben sagen manchmal mehr als Worte. Im „Offenen Atelier“ in der Berlinischen Galerie wird sich beim „kreativen Mittwoch“ in der Zeit zwischen 15 und 18 Uhr mit „Der Farbe der alltäglichen Dinge“ beschäftigt. Kinder ab 6 Jahren überlegen, ob und warum schwarze Autos edler wirken als grün-gelb karierte, ob eine rote Tür Interessanteres verspricht als eine graue. Der bewusste und unbewusste Umgang mit Farbe und Form im Alltag wird erforscht. Angeregt von der Kunst Erwin Wurms und weiteren Kunstwerken aus Ausstellung und Museumsgarten entwickeln die Kids eigene Farbvisionen, in Form von Zeichnungen, selbst gemachten Puppen, Traumhaus-Modellen oder Linolschnitten (kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich).

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