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Werbung gegen Unterrichtsausfall

Wahlkampf Das private Nebelthau-Gymnasium hofft auf Kinder, die keinen Platz an staatlichen Gymnasien bekamen. Die Tochter einer CDU-Bundestagsabgeordneten wirbt für die Schule

„Ich find‘s einfach gut, dass es hier keinen Unterrichtsausfall gibt“

Franziska Hornhues, Tochter von Bettina Honrnhues (CDU)

„Ich find‘s einfach gut, dass es hier keinen Unterrichtsausfall gibt.“ Mit diesem Spruch und ihrem Konterfei auf zwei Plakatwänden am Rembertiring wirbt die Neuntklässlerin Franziska Hornhues für ihre Schule: Das private Nebelthau-Gymnasium in Bremen-Nord.

Bemerkenswerte daran ist: Die Schülerin ist die Tochter der CDU-Bundestagsabgeordneten Bettina Hornhues – und der Unterrichtsausfall an Bremer Schulen eins der wenigen Themen, mit denen die Bremer CDU in den vergangenen Jahren versucht hat, sich gegen Rot-Grün zu positionieren.

Der Zusammenhang sei nicht beabsichtigt, sagt Gabriele Nottelmann, Sprecherin der Friedehorst gGmbH, die die evangelische Schule trägt. Weil diese nicht die geplanten Schülerzahlen erreicht, versuche die gGmbH mit der Werbekampagne zum einen niedersächsische Eltern für sich zu gewinnen, die jetzt noch eine Schule wählen können, so Nottelmann.

Zum anderen hoffe man, dass Eltern, die in Bremen keinen Platz für ihr Kind an einem Gymnasium bekommen haben, es jetzt auf die Privatschule schicken. „So viele Gymnasien gibt es in Bremen ja nicht mehr.“ In diesem Jahr gibt es laut Nottelmann 32 Anmeldungen, weitere sechs seien angekündigt. Die Schule strebt 25 bis 27 Kinder in mindestens zwei Klassen pro Stufe an.

Es habe einfach nicht so viele Schüler und Schülerinnen gegeben, die bereit waren, mit ihrem Foto auf Plakatwänden für die Schule zu werben, erklärt Nottelmann. Sechs Werbetafeln hängen in Bremen und Niedersachsen, auf dreien ist Franziska Hornhues zu sehen, auf den anderen ein Zwölftklässler und dazu das Zitat: „Es gibt hier keine Anonymität. Jeder kennt jeden, das schätze ich besonders.“

„Wir haben Schüler und Schülerinnen gefragt, warum sie gerne hier zur Schule gehen“, sagt Nottelmann. Dass es so wenig Unterrichtsausfall gebe, sei allerdings selten der erste Punkt gewesen, den sie genannt hätten.

Unterricht falle in Bremen weniger aus als in den Vorjahren, sagt die Sprecherin von Bildungssenatorin Claudia Bogedan, Annette Kemp. Dafür würden die im letzten halben Jahr 120 zusätzlich eingestellten und LehrerInnen sorgen, von denen 105 extra als Vertretungsreserve eingestellt wurden.

In der Unterrichtsausfall-Statistik der Bildungssenatorin schlägt sich das nicht nieder. Im Januar 2015 fielen 3,0 Prozent aller Unterrichtsstunden aus, im Januar 2016 waren es 2,8 Prozent. eib

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