Nobelpreis-Akademie: Fatwa gegen Rushdie verurteilt
Besser spät als nie: Die schwedische Nobelpreis-Akademie hat nach 27 Jahren die Todesdrohung des Iran gegen den Schriftsteller Salman Rushdie verurteilt. In einer Mitteilung kritisierte die Akademie auch, dass etwa 40 staatliche iranische Medien kürzlich, wie sie erklärten, ein zusätzliches Kopfgeld von umgerechnet 537.000 Euro auf den Tod Rushdies ausgesetzt haben. Der indischbritische Autor Rushdie (68) war 1989 mit einer Fatwa belegt worden und musste jahrelang versteckt leben.
„Das Todesurteil und das Kopfgeld verletzen eindeutig das Völkerrecht“, hieß es nun in der Mitteilung der Akademie. 1989 war die Akademie Medienberichten zufolge tief gespalten in der Frage, wie auf die Fatwa zu reagieren sei. 2 der 18 auf Lebenszeit gewählten Mitglieder stellten aus Protest ihre Teilnahme an Treffen ein, weil die Akademie sich gegen eine offene Kritik entschieden hatte.
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