Hier braucht es klare Worte!

ErdoǦan-Satire Die Türkei wollte die NDR-Satire-Sendung „extra 3“ und das YouTube-Video (Erdowie, Erdowo, Erdogan) verbieten lassen

Kein Sinn für Scherze: Präsident Recep Tayyip Erdoğan Foto: reuters

Halbherzig

betr.: „Regierung kommentiert Witz“, taz vom 31. 3. 16

Das halbherzige Statement der Bundesregierung kommt nicht überraschend. Angela Merkel hat sich nun einmal in eine Situation hineinmanövriert, in der sie, wie es das Satirevideo von Extra 3 treffend darstellt, stark abhängig von den Wünschen des türkischen Staatspräsidenten ist. Und es wäre auch zutiefst unehrlich, sich in Berlin jetzt als großer Hüter der Meinungs- und Pressefreiheit aufzuspielen, nachdem die Kanzlerin ebenso wie die EU-Kommission im letzten Jahr dazu geschwiegen haben, als die alte konservative Regierung in Spanien mit dem sogenannten GAG-Gesetz dafür gesorgt hat, dass die User in sozialen Netzwerken eine hohe finanzielle Strafe befürchten müssen, wenn sie unliebsame Sachverhalte wie zum Beispiel Polizeigewalt gegenüber friedlichen Demonstranten bei Sozialprotesten veröffentlichen. Deshalb bleibt hier leider nur das ernüchternde Fazit, dass es die in den Sonntagsreden vieler Politiker betonten europäischen Grundwerte, zumindest bei den obersten Eliten, ohnehin nicht mehr gibt!

RASMUS PH. HELT, Hamburg

Wirklich bitter

betr.: „Was hör ich da?“, taz vom 30. 3. 16

Oh, Oh, Oh, liebe taz! Ich werde doch hoffentlich weiterhin meine Zeitung lesen können?

Armer Herr Erdmann, kaum hat er sich gesetzt, muss er womöglich schon wieder im türkischen Außenministerium vorreiten. Es ist wirklich bitter und beschämend, dass unsere Regierung mit einem selbstverliebten Egomanen Abkommen und Geschäfte macht. Wo doch das Wort von Frau Merkel in der politischen Szene großes Gewicht hat. Es bleibt zu hoffen, dass wenigstens das in-Erwägung-ziehen eines Beitrittes der Türkei zur EU in die Ablage „Später“ gerutscht ist.

SIBYLLA M. NACHBAUER, Erlangen

Vielen Dank

„betr.: „Was hör ich da?“, taz vom 30. 3. 16

Vielen Dank für das Abrucken des Erdogan-Satire-Lied-Textes, grade auch auf türkisch.

Humor und Satire sind immer noch die besten Mittel, um so einen Mann zu entlarven und letztendlich auch lächerlich zu machen. Deshalb mein Vorschlag an die taz: Macht doch mal einen Erdogan-Karikaturen-Wettbewerb! Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie Erdogan dann mit hochrotem Kopf und wutentbrannt in seinem Palast hin und her rennt, nachdem ihm seine Lakeien die neuste taz-Ausgabe überbracht haben.

MATTHIAS BACKES, Berlin

Demokratie

betr.: Satire? Nicht mit Erdoğan!“, taz.de vom 29. 3. 16

„Türkei bestellt deutschen Botschafter ein“

Jetzt will Erdogan den Artikel 5 unseres Grundgesetzes (Meinungs-, Informations-, Pressefreiheit) also außer Kraft setzen. Vielleicht hat der Botschafter Martin Erdmann ihm ja ein deutsches Grundgesetz mitgebracht, denn was sollte der Botschafter denn zu der NDR-Satire sagen? Vielleicht diesen Satz: „Deutschland ist nicht die Türkei und Journalisten und Kabarettisten müssen bei uns keine Angst haben ihre Meinung zu sagen. So etwas nennt man Demokratie.“

RICKY-13, taz.de

Klare Worte

betr.:“Satire? Nicht mit Erdoğan!“, taz.de vom 29. 3. 16

Ich wollt‘, man könnte tatsächlich lachen über Erdogans Ausraster, denn ohne diesen hätte ich den Beitrag nicht einmal gekannt!

Aber dieser Mann zieht alles ins Lächerliche und gefährdet alle Menschen in seinem Land, die nicht mit ihm d‘accord gehen. Ihm muss nicht nur der Beitritt in der EU verweigert werden, hier braucht es klare Worte!!!

LESEBRILLE, taz.de

Katzbuckelei

betr.: „Satire? Nicht mit Erdoğan!“, taz.de vom 29.3. 16

Die ständige Katzbuckelei muss ein Ende haben.

Als Atheist und Freigeist geht mir die Satire heutzutage gar nicht weit genug. Früher wurde gegen den Papismus agitiert heute muss der radikale Islamo-faschismus attackiert werden.

Das man dabei sein Leben riskiert in diesem „freien“ Europa ist sowieso schon ein unhaltbarer Zustand. CHARLIE!

OCHKATZLSCHWOAF, taz.de

Einmischung

betr.: „Außenministerium vs. Erdoğan-Song“, taz.de vom 29. 3. 16

Türkischen Botschafter einbestellen und sich über die Einmischung in innere Angelegenheiten und die Aufforderung zum Verfassungsbruch beschweren!

AMIE, taz.de

Posse

betr.: „Außenministerium vs. Erdoğan-Song“, taz.de vom 29. 3. 16

Den einzigen, denen bei dieser Posse nicht zu lachen zumute sein dürfte, sind wahrscheinlich in der Tat Journalisten in der Türkei..

CHRISTIAN, taz.de

Lächerlich

betr.: „Massive Eingriffe in die Pressefreiheit“, taz.de vom 29. 3. 16

Herr Erdogan bemüht sich seit Jahren, uns zu zeigen wie gering sein Selbstbewußtsein ist und wie er das kompensieren möchte. Sein selbstherrliches Auftreten, sein 1.000-Zimmer-Palast ohne Baugenehmigung, das rigorose Vorgehen gegen Journalisten etc. Er hat überhaupt kein Gefühl dafür wie lächerlich er wirkt in seinem Bemühen ernst genommen zu werden.

Und dann kommt Frau Merkel auf der Schleimspur daher und macht ihn zum Wachmann gegen Flüchtlingsströme. Das hat er nun auch wieder falsch gewertet und fühlt sich abermals wichtig, glaubt sogar an eine EU-Mitgliedschaft irgendwann. Man kann nur hoffen, dass die Türken eines Tages aufwachen und diesen Psychozwerg nicht wieder wählen

RUGERO, taz.de

Disqualifziert

betr.: „Auf ganz, ganz leisen Sohlen, taz.de vom 30.3. 16

Herr Erdoğan hat sich selbst disqualifiziert. Der einbestellte deutsche Botschafter dürfte das in der nötigen Klarheit überbracht haben, die auch Diplomaten hinter verschlossenen Türen zeigen. Erdoğans Pressereferent wird außerdem seinem Chef von der einhelligen Reaktion der deutschen Presse berichtet haben. Erdogan selbst sollte jetzt wissen, dass er von den deutschen Medien nicht den Gehorsam erwarten kann, den er den türkischen abverlangt. Zusätzliches öffentliches Nachtreten seitens der Bundesregierung war also überflüssig. Bedenklich wäre höchstens gewesen, wenn die Bundesregierung in Erdoğans Auftrag die Medien zur „Mäßigung“ (oder Schlimmerem) aufgefordert hätte!

PFANNI, taz.de