: Begehrte Jobs in der Verwaltung
SENAT Jeder fünfte Ausbildungsplatzin Berlin ist im öffentlichen Dienst
Eine Gezeitenwende sieht Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) in Berlin in Sachen Ausbildung. Nach langen Jahren des Stellenabbaus im öffentlichen Dienst werde wieder intensiv eingestellt. „Die Zeit der reinen Konsolidierungspolitik ist vorbei“, sagte er am Dienstag nach der Senatssitzung und legte ein halbes Dutzend bunter Schaubilder vor, die das veranschaulichen sollen. 11.400 Auszubildende gab es demnach 2015 im Landesdienst, zehn Prozent mehr als im Vorjahr.
Das Land bildet dabei nicht nur die aus, die den Bürgern später in den Ämtern gegenübersitzen, sondern beispielsweise auch Gärtner. Alleiniger Ausbilder ist der öffentliche Dienst bei Polizisten, Feuerwehr und Finanzbeamten. Künftige Juristen und Lehrer machen als Referendare gut ein Drittel der Auszubildenden aus. Volks- und Betriebswirte oder die gerade gegenwärtig wegen der vielen Bauvorhaben gesuchten Planer und Ingenieure kommen hingegen von den Universitäten.
Gute Perspektiven
Laut Kollatz-Ahnen bietet die Verwaltung mit ihren Behörden jeden fünften Ausbildungsplatz im Land an. In einer Zeit, in der viel von der Generation Praktikum die Rede sei, sieht er im öffentlichen Dienst einen verlässlichen Anbieter dauerhafter Arbeitsverhältnisse. Die derzeitigen Azubis haben quasi eine Übernahmegarantie: Sie brauchen dafür lediglich mindestens eine Abschlussnote von 3,49 und eine Bescheinigung ihres Vorgesetzten, von ihrer Persönlichkeit her geeignet zu sein.
Nach Darstellung des Finanzsenators muss der in manchen Augen im Vergleich zu privaten Arbeitgebern angeblich weniger attraktive öffentliche Dienst Interessenten nicht hinterherlaufen: In seiner eigenen Senatsverwaltung kämen auf jede offene Stellen fünf bis zehn Bewerbungen. Für die derzeit laufenden umfangreichen Stellenbesetzungen in den Bürgerämtern nannte er sogar ein Verhältnis von 1:15.
Für das laufende Jahr steht für die Ausbildung nochmals mehr Geld zur Verfügung: Waren es 2015 laut dem Finanzsenator mehr als 120 Millionen Euro, sollen es 2016 rund 20 Millionen mehr sein. Stefan Alberti
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