: Tiefer Schock über Ausweitung des Terrors
Elfenbeinküste Al-Qaida im Maghreb verübt Anschlag mit 21 Toten in dem bisher verschonten Land
Einen Tag später sitzt der Schock weiterhin tief. Vor acht Wochen hatte zwar die einstige Kolonialmacht Frankreich noch darauf hingewiesen, dass sowohl der Senegal als auch die Elfenbeinküste zu den nächsten Anschlagszielen gehören könnten.
Die Warnung kam, vier Tage nachdem in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, das Splendid Hotel angegriffen worden war. Mit 30 Toten war die Opferzahl dort noch höher. Am 20. November wurde das Hotel Radisson Blu in Bamako in Mali attackiert. Dort starben 22 Menschen.
Trotzdem war eher darüber spekuliert worden, dass als nächstes Ziel möglicherweise Niamey, die Hauptstadt des Niger, ausgewählt werden könnte, gab es doch in dem Sahelstaat schon wiederholt Entführungen von Reisenden. Auch die nigerianische Terrorgruppe Boko Haram ist im Süden des Landes aktiv. Die Elfenbeinküste, der größte Kakao-Anbauer der Welt, stand nicht im Fokus der Terrorfurcht. Zwar war bereits im vergangenen Jahr über mutmaßliche Terroristen im Land spekuliert worden. Es hieß, dass sie sich im Norden und somit in der Grenzregion zu Mali aufhalten sollen.
Doch allzu ernst waren diese Überlegungen nicht genommen worden. Denn mitunter kann es sich auch um bewaffnete Banden handeln. Wenige Stunden nach den Anschlägen von Grand-Bassam hat Präsident Alassane Ouattara wichtige Maßnahmen im Kampf gegen den Terrorismus angekündigt. Am Montag gab es außerdem mehrere Treffen mit Regierungsvertretern.
Die Anschläge zeigen schließlich, wie schnell und überraschend Terrorkämpfer zuschlagen können und wie gut vernetzt sie sind. Alle drei bisherigen Anschläge lagen nicht einmal acht Wochen auseinander. Ziele waren stets bekannte Hotels, in denen sich die Mittel- und Oberschicht sowie Ausländer aller Herren Länder trafen. Über Burkina Faso hatte man davor stets gesagt, dass es in dem „Land der Aufrechten“ wohl kaum zu einem entsetzlichen Anschlag komme, brauchen Terroristen doch selbst ein stabiles Land als Rückzugsort. Jetzt gerät eine ganze Region mehr und mehr in Alarmbereitschaft. Katrin Gänsler
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