: „Ich will hier keine Stars"
TAZ-SERIE SHORTCUTS (5) Wir treffen Leute auf der Berlinale. Heute:der Imbissverkäufer
ist 32 und gebürtiger Berliner. Seit wenigen Monaten ist er Geschäftsführer von "Schöner Döner" in den Potsdamer Platz Arkaden.
taz: Herr Altin, das ist Ihre erste Berlinale bei „Schöner Döner“ am Potsdamer Platz. Heute schon Stars gesichtet?
Cagdas Altin: Als Berliner sind Stars für mich nichts Besonderes. Wir sind mit Glamour aufgewachsen, das sind auch nur Menschen. Im Ernst: Stars sehen wir hier keine. Die schicken höchstens ihre Leute. Darüber bin ich ehrlich gesagt auch ganz froh, denn da würden sich ganz schnell Trauben bilden, und dafür ist hier zu wenigPlatz.
Also alles so wie immer?
Wir haben mehr Touristen als sonst. Der Döner ist weltberühmt. Und ich bin sprachlich begabt, ich kann mein Produkt in sieben Sprachen verkaufen, auf Deutsch, Türkisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Russisch und Polnisch.
Mögen Sie die Berlinale?
Na klar! Film verbindet, das ist kultureller Austausch pur. Film kann aktuelle Themen unverblümt und nackt zur Sprache bringen. Das gefällt mir.
Was war Ihr tollstes Berlinale-Erlebnis?
Ich habe mal zehn Stunden mit einem Freund vorm Kino gewartet, um Tickets zu ergattern. Die haben wir dann gleich wieder verkauft. Wir waren Studenten und brauchten das Geld.
Welchem Star würden Sie gern mal begegnen?
Quentin Tarantino. Seine Filme haben die besten Dialoge. Und die besten Soundtracks.
INTERVIEW Susanne Messmer
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