piwik no script img

UN-Missionschef: „Gute Chancen“

Libyen Neue Liste von Ministern für Einheitsregierung weckt Hoffnung

afp/taz | Bei den Gesprächen unter UN-Vermittlung zur Bildung einer Regierung der nationalen Einheit für Libyen ist eine Einigung erzielt worden. Die Beteiligten hätten sich auf eine neue Kabinettsliste verständigt, die nun dem international anerkannten Parlament in Tobruk übermittelt werde, teilte der Sprecher des libyschen Präsidentschaftsrats, Fathi al-Medschebri, am Sonntag in Marokko mit. „Wir hoffen, dass dies der Anfang vom Ende des Konflikts in Libyen ist.“ Libyen wird seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 von Dutzenden bewaffneten Milizen beherrscht. Zwei rivalisierende Regierungen und Parlamente in Tobruk und Tripolis ringen um die Macht. Die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) nutzt die Lage, um sich auszubreiten.

„Die Chancen stehen gut, dass die Regierung das Licht der Welt erblickt“, kommentiert Martin Kobler, der UN-Sonderbeauftragte und Chef der UN-Mission in Libyen, die Entwicklung in der taz. Neben einer einheitlichen Regierung brauche Libyen ein Sicherheitsabkommen zwischen den rivalisierenden Milizen, um eine weitere Ausbreitung des IS bekämpfen zu können. Daran hätten sowohl die Länder Europas als auch alle Parteien in Libyen ein Interesse.

Nach AFP-Informationen sollen dem neuen Kabinett 18 Mitglieder angehören. Zwei Mitglieder des Rates hätten die Einigung nicht unterzeichnet. Zur Begründung hieß es, die Aufstellung der Minister sei nicht transparent gewesen.

▶ Schwerpunkt SEITE 3

Gemeinsam für freie Presse

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen